Das Royal Arena Festival kann 2024 nicht stattfinden
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Luca Mosberger
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Die Rückkehr nach der Coronapause verlief für viele Festivals holprig. Für das Royal Arena, eines der grössten HipHop-Kulturfestivals der Schweiz, ist eine Fortführung im 2024 unmöglich – und Gründe für Optimismus gibt es aktuell kaum.

Die Live-Musikbranche hatte unter Corona massiv gelitten. Die Pandemie brach bereits einigen unabhängigen Veranstaltungen das Genick, bevor ein Comeback im Sommer 2022 erst wieder möglich wurde. Die langersehnte Rückkehr der grossen Musikfestivals verlief aber für viele Veranstalter ziemlich ernüchternd: Die Ticketverkäufe hielten sich sehr im Rahmen, wenn sie nicht sogar völlig abstürzten. Die beiden seither stattgefundenen Royal Arena-Ausgaben fielen derart unter die Erwartungen, dass eine Durchführung im kommenden Jahr nicht möglich sein wird. Das gab das Festival in einem Communiqué bekannt.

Seit 2007 fand der Event auf dem Römerareal in Orpund statt und zog HipHop-Fans aus der ganzen Schweiz nach Biel, um Graffiti, Breakdance und Rap-Musik zu zelebrieren. Diese Ära könnte nun ein Ende nehmen. Als Hauptgrund dafür sehen die Veranstalter einen deutlichen Zuschauerrückgang, während Gagen und Infrastrukturkosten gleichzeitig anstiegen, hiess es in der Stellungnahme des Royal. Ein weiteres Problem sei die Sponsorensuche: Geldgeber würden sich nicht auf Spartenfestivals konzentrieren wollen. Dazu käme die zunehmende Konkurrenz. Als Festival, welches sich «nicht den internationalen Konzertmultis» angeschlossen habe, könne das Royal nicht mehr mithalten. Diese internationalen Unternehmen hätten nämlich Ticketing-Plattformen, Artists und Festivals unter einem Dach und würden einem mittelgrossen Independent-Festival wie dem Royal «unverhältnismässige» Preise für angesagte Acts machen. Ausserdem würde jedes Stadtfest heute HipHop-Acts buchen, was wohl die Publikumszielgruppe des Royals zusätzlich verstreut.

Ein weiterer möglicher, aber ungenannter Grund für den grossen Rückgang könnte das kürzliche Pech beim Booking gewesen sein: 2022 sorgten Absagen von Hochkarätern wie The Game, Gunna, Rakim, Conway the Machine, De La Soul und Yasiin Bey für grossen Frust in der Fangemeinde. Ausserdem schieden sich die Geister ohnehin schon an der Inklusion von Acts mit moderneren Soundbildern, die wohl ein jüngeres Publikum hätten anlocken sollen. Nicht einmal die Publikumslieblinge Cypress Hill und die Rückkehr von De La Soul vermochten es, dieses Jahr genügend Fans zurück ans Royal zu holen.

Auch wenn andere HipHop-Festivals im Vergleich weniger litten, machte sich der Zuschauerrückgang auch bei anderen Events bemerkbar. Das diesjährige Openair Frauenfeld wurde zwar offiziell als Erfolg abgestempelt, doch es wurden mit circa 160'000 verkauften Tickets so wenig Besuchende angelockt wie zuletzt 2015. Auch das neu gegründete Spex Festival in Bern gab zwar eine positive Bilanz bekannt, verkaufte aber nur 10'000 Tickets, deutlich unter den erhofften 18'000.

Die Royal-Veranstalter zeigen sich über eine Rückkehr im 2025 nicht besonders optimistisch. Es zeichnen sich bisher wohl keine Besserung in den beschriebenen Problembereichen ab: Gagen für internationale Rapstars würden weiter steigen und auch die Infrastrukturkosten scheinen in naher Zukunft nicht sinken zu wollen. Sollte sich das Royal wirklich nicht von diesem Schlag erholen können, ginge der Schweiz ein wertvolles Stück HipHop Culture verloren.

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