Golddiggin‘ #28
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January
2019

Golddiggin‘ #28

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Golddiggin‘ #28

Golddiggin‘ #28
Quelle:
Gold Digger {f} [gəʊld ˈdɪgə(r)] ist ein Slang-Ausdruck für eine Frau, die nur vermögende Männer datet, in der Absicht, vom Reichtum des künftigen Partners zu profitieren. Da ich selbst einmal Cash machen werde, brauche ich weder Mann noch Frau, die mir zu meinem finanziellen Reichtum verhelfen müssen. Dennoch mache ich es mir in der LYRICS-Rubrik «Golddiggin‘» zur Aufgabe, Gold zu schürfen – und zwar in der CH-Rap-Landschaft. Ich mache mich alle paar Wochen auf eine Reise durch die Schweiz und versuche dabei, die kleinen, aber nicht minder wertvollen Rap-Stücke aus dem ganzen Schutt und Schlamm herauszufiltern. Wer weiss, vielleicht stosse ich dabei gar auf eine ganze Goldquelle.

Die CH-Rap Szene hat über Weihnachten und Neujahr nicht gepennt. Ich zwar schon, konnte mich nun aber endlich aufraffen und habe mich beginnend in Zürich auf die Goldsuche gemacht – und das hat sich gelohnt.Chilli Mari im Golddiggin? Nicht ganz, aber zum Verwechseln ähnlich sieht ihm der Zürcher Carnoz. Auch die Stimme passt – in seinem Track «Bye Bye», der technisch sicher noch Luft nach oben lässt, inhaltlich jedoch sehr interessant ist. Mal wieder etwas anderes als die ganzen Latino-Lovers die mittlerweile in der Rap-Szene mitmischen. Carnoz macht in seinem Track eine klare Ansage, er wird das Game mit Realtalk wieder auffrischen – wir freuen uns auf mehr!https://youtu.be/U2EkUArhKZ4Mit Realtalk geht‘s gleich weiter. Mein nächter Gold-Fundus reiht seine Gedanken über epischem Beat aneinander. Damous lässt mich mit seinem «Debüt» hellhörig werden. Mit dem Track fordert er dire Rap-Szene heraus und verspricht die Messlatte höher zu legen. Wir hoffen Damous hält sein Versprechen, der Anfang ist schonmal gemacht. Check:

" width="560" height="315" frameborder="0" allowfullscreen="allowfullscreen">Auch einer meiner persönlichen Golddiggin-Kings hat sich zwischenzeitlich mal wieder im Studio ausgetobt. LAB macht weiter, wo die ersten zwei Goldrapper dieser Ausgabe angefangen haben: Er will gar nicht mehr Teil der Szene sein – unter anderem wegen dem ganzen «Autotune-Bullshit» und all dem «Trap-Bullshit». Kombi-Stereo-Luchs-und-Pronto Fans hören da besser weg. Nach seiner Ansage legt LAB in seinem Track «Kein Teil vo de Szene» los – wie üblich mit astreinem Taktgefühl, mega Flow und viel Energie (und vielen, vielen Kraftausdrücken). Sicher sehr relatable für viele, die sich mit den jüngsten Movements im Rap schwer tun.Als wäre das nicht genug Nachdenk-Material, haute er zusammen mit LeRou noch den Track «Legende» raus. Auch hier siidefiin gereimt, schöne und spannende Texte. Auch der mir bisher noch unbekannte LeRou überrascht nur positiv! Ein perfektes Duo. More please! Zieht euch die beiden Tracks unbedingt rein:https://m.youtube.com/watch?feature=youtu.be&v=pdLbk1RCv0khttps://youtu.be/V-pyT8oc1B0Ich, motiviert zum Weiterschürfen – unsere Rapper, motiviert, mich und den Rest ihrer Hörer glücklich zu machen. So glänzte mir zwischen all dem vorweihnachtlichen Liechtli-Glitzer-Schnickschnack ein weiteres Goldstück entgegen: Gäfud interpretiert in seinem Track «Womersi» die Trailerpark Botschaft aus «Bleib in der Schule» neu. Trotz schwieriger Jugend noch den richtigen Pfad gefunden – ohne sich den Gesellschaftsnormen zu fügen. Schön, wie er seine Geschichte mit den Song in eine runde Message verwandelt. Unbedingt anhören:https://youtu.be/VlhzrSvoMBEAb ins Wallis – ich stattete den Clifftop Vandalz während der Winterpause einen Besuch ab. Lustig, dort oben schien die Sonne und wir konnten im Tischi raus. Nebensache. Der Track «Zrugg Iner Zit» ist nur eines der Puzzlestücke auf ihrem letztjährig erschienenen Album «Hitte So, More Annersch» und macht allemal Lust, das ganze Album durchzuhören. Die Walliser Jungs kennen den Schweizer Rap seit er noch in den Kinderschuhen steckte – und das merkt man. Sie sind zwar friedlich, reden aber Klartext.https://youtu.be/HSbTmQu4yOUIch war mit meiner Goldsuche eigentlich bereits ganz zufrieden, hatte aber noch genug Energie, um etwas weiterzuschürfen. Und prompt fand ich noch ein nennenswertes Goldpiece, welches mich in meine Jugend zurückversetzte: In die Rüümli-Zeit, als jeder der Jungs noch eine Rap-Karriere starten wollte und als emotionale Komponente seiner Songs irgendeine der Rüümli-Mädels anheuerte, die singen konnte: Diplomatix treffen genau diesen Mindset, was keinesfalls Schhlechtes bedeutet. Mit ihrem Song «Es git Zite» rappt und singt das Trio über unseren besten Freund und grössten Fein zugleich: die Zeit. Der Clip ist irgendwie etwas verstrahlt, aber lohnt sich doch mal anzusehen:

" width="560" height="315" frameborder="0" allowfullscreen="allowfullscreen">Wer kennt‘s nicht: Du musst eine Entscheidung treffen und hast auf der linken Schulter ein Engelchen und auf der rechten ein Teufelchen sitzen. Genau diesen Moment erlebte ich, als ich nun wirklich meine Suche beenden wollte, mir jedoch ein Stimmchen ins Ohr rappte. Und das war ganz klar das Teufelchen – oder besser gesagt: Mephisto mit seinem Track «Rose». Also gut, einer geht noch, Mephisto bringt nämlich mal was komplett anderes: Er hatet gegen einen Pfarrer! Whaaaat! (Geilo). Beim Weiterhören wird klar: Was er auf den Pfarrer und die Kirche projeziert, ist eigentlich sein Hass gegen den Tod selbst. Cooler Clip und echt stark gerappt. Edgy und sicher nichts für alle Strenggläubigen. Aber doch ein guter Schluss für‘s erste Golddiggin 2019 – freue mich auf alles was noch kommt! Aber verkaufen wir doch erstmal unsere Seelen:https://youtu.be/lLYoJLS8pPE

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