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Tuesday
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28
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May
2019

Golddiggin’

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Rap erfreut sich bei der Schweizer Jugend einer grossen Beliebtheit. Talentierte (und auch untalentierte) Rapper spriessen im ganzen Land aus dem Boden, versuchen sich im Spitten und rufen bei den Fans eine Goldgräberstimmung hervor wie am Klondike Ende des neunzehnten Jahrhunderts. Wir wagen uns in den Schlamm und machen uns auf die Suche nach den grössten und wertvollsten Goldnuggets, in der Hoffnung, möglicherweise sogar auf eine Goldader zu stossen. Unsere Funde präsentieren wir dir regelmässig im Segment «Golddiggin’».

Jay-Ar – «Bandz»

Jay-Ar steht symbolisch für die eine Hälfte dieser Ausgabe von Golddiggin’. Ein basslastiger Trap-Beat, ein englischer Text und ordentlich Represent. Nicht nur mit musikalischem Feingefühl, sondern auch mit textlicher Raffinesse mag Jay-Ar zu überzeugen. Definitiv ein erstes Goldnugget, das uns hoffen lässt.

Darrell & Miss C-Line – «Wide Enough» (Larry Choppins Remix)

Miss C-Line mausert sich mit ihrem Signature-Sound langsam aber sicher zum Golddiggin’-Regular und repräsentiert die Oldschool-Hälfte dieser Golddiggin’-Episode. «Wide Enough» ist ein Soul-Kopfnicker mitsamt Nas-Sample und wiederum englischen Lyrics. Der Piano-Beat, die gesungene Hook und das irgendwie komische aber doch schöne Video unterstreichen den Sound und den Stil von Miss C-Line.

$emik – «Is OK»

Auf den ersten Blick erweckt $emik den Eindruck eines verleanten Cloud-Rappers. Reichlich Autotune auf einem Trap-Beat und ein Thrasher-Shirt unterstützen diesen Anschein. Doch immer wieder rutscht $emik ab und spittet kurz ein oder zwei Doubletime-Bars, die es flowtechnisch in sich haben und die er souverän zum Besten gibt.

Sa-Ves – «As Happy As Larry»

Weiter geht es mit englischsprachigem Boom bap. Sa-Ves ist laut unserer Facebook-Community einer der unterbewertetsten Rapper des Landes. «As Happy As Larry» zeichnet sich aus durch eine saubere Delivery und eine Message, die allen Hörern gut tut: «Be happy with what you’ve got / Be happy with what you’re not». Sicherlich einer der inhaltlich wertvolleren Golddiggin’-Songs.

Message – «Modus»

Message ist für LYRICS kein Unbekannter. Der Solothurner verlässt sich nicht nur auf Flow und Style, sondern schmuggelt immer wieder Wortspiele in seinen Text: «Und er trifft id Mitti / erstunlichs Lebe wie bi Mitty». Bei einer so konsistenten Goldader halten wir die Augen und Ohren offen, was da in Zukunft noch auf uns zukommt.

Dominant – «Past scho»

«E Zähner für ne Nün-Franke-Döner, Digge passt scho» — Dominant bringt raw Boom bap aus der Hauptstadt. Er pickt einen Oldschool-Beat von YouTube und spittet darauf lyrische Schüsse mit diversen Flowvarianten. Representer-Shit für alle Fans der Golden Era.

Lil Kill – «Ducati motorsports»

Was das für eine Sprache ist? Hochdeutsch. «Setz das Messer an meine Kehle, auf dass ich nicht mehr lange lebe»: Bei Lil Kill kann man nicht ganz sicher sein, ob er extrem drauf, extrem traurig oder beides ist. Mit «Ducati motorsports» ist in der Schweiz endlich Emo-Rap à la Lil Peep und XXXTentacion (RIP an die beiden) vertreten.

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Z The Freshman – «Pray»

«I dr Nacht tueni praye». Z The Freshman bringt zum Abschluss einen Banger mit Kirchen-Ästhetik und innerem Struggle. Z fightet mit seinen Dämonen, um zum Schluss zu kommen: «Mir si e Teil vo dir». All dies auf einem schönen Instrumental, das dem Rapper Platz lässt, sich zu entfalten.

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