Der «Güsche» riecht einfach zu gut
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7
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July
2019

Der «Güsche» riecht einfach zu gut

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2019

Der «Güsche» riecht einfach zu gut

Der «Güsche» riecht einfach zu gut
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Was dem lokalen Ritualsbesucher des Berner Festivals vielleicht gar nicht mehr auffallen mag, steigt ausserstädtischen Konzertwütigen am Gurtenfestival schnell in die Nase: Es riecht verdammt gut auf dem Berg. Schon fast zu gut. Schmutz und temporärer Schmuddel, treuste Begleiter an (fast) jedem Festival und Moodmaker per se, sind in Bern die Ausnahme. Doch hier schien letztes Wochenende wie immer jeder willkommen. Jung und alt, Fashionista und der «vier-Tage-Durchschwitzer» feierten gemeinsam unermüdlich bei einem Line-Up, das genauso bunt war wie das Publikum selbst.

Das Crossover-Line-Up hat für HipHop-Heads jedes Jahr etwas dabei

Das Booking-Team vereinte zahlreiche Genres mitsamt Anhängerschaft auf dem Hausberg. Die Diversität hielten sie aber auch innerhalb der Richtungen aufrecht: HipHop-Fans durften so einen gelungenen Querschnitt aus der aktuellen Urban-Landschaft geniessen. Vom Trapper bis zum Realkeeper kam jeder auf seine Kosten.Eingeläutet wurde der Güsche des LYRICS-Lesers am Mittwochabend durch RIN. Die Crowd wartete sehnsüchtig auf den Abriss im Zelt und damit auf ihre Momente: Moshpits über Moshpits, nur um der Moshpits Willen. Gleicherorts ging es am Donnerstag, trotz des eher frühen Schedulings, nicht weniger überfüllt mit Trettmann weiter. Den aktuellen Riesen aus Deutschland begleiteten unzählige Menschen bei allen Songs; Tretti hätte sein Mic eigentlich gar nicht mehr gebraucht. Weiter ging's am gleichen Abend mit Baze, der ein Stück Schweizer Rapgeschichte auf die Waldbühne brachte und mit seinem Publikum weiterschrieb.

Den Donnerstag rundeten dann Marteria und Casper ab; empfangen von einem jubelnden Meer, wussten sie nebst HipHop-Heads natürlich auch den fanatischen Radiohörer zu begeistern. Der Auftakt vom Freitag ging ruhiger vonstatten: Nura und ihren Skills wurde mit ihrer Auftrittszeit aber zugegebenermassen nicht Genüge getan. Umso mehr erfreute das urbane Herz der Abschluss des Abends: Der Koloss Action Bronson, in seinen Qualitäten nicht nötig näher beschrieben zu werden, reichte Ms. Lauryn Hill das Mic in die Hand, die uns dann mit ihren Songs auch softly gekilled hat.Der Samstag stand ganz im Zeichen des CH-Rap: Big Zis, Lo & Leduc, Manillio und Nativ waren aufgeboten und zogen die gesamte Güsche-Masse an. Während Kassenschlager Lo & Leduc wieder unisono mitsingen liessen, überraschte Manillio mit einer Hainan-Gasteinlage. Den gewohnten und von ihm erwarteten Abriss brachte natürlich Nativ. Mit seiner gekonnt lockeren Art bewies er erneut, dass er potential für noch grössere Bühnen hat und schloss das Gurtenfestival gebührend ab.

Nicht zu vergessen waren aber auch die Dance Tents: Big Up für die gelungene Unterhaltung der HipHop-Fans zur Überbrückung der Zwischenzeit und zum Ausfeiern durch DJ Ruff, Dr. Mo, Josi Miller, Scaleazy und Amos a la Playa.Alles in allem kann somit festgehalten werden, dass der HipHop-interessierte am Gurtenfestival sicherlich nicht zu kurz kommt. Ungezwungen, in einem gemütlichen Umfeld, mit der schönsten Aussicht über die Bundeshauptstadt, mit genügend Unterhaltungsmöglichkeiten und Gelegenheit zum «Aareschwumm» den Tag hindurch, bietet der Güsche eine willkommene Abwechslung für jeden LYRICS-Leser, der mehr auf Qualität statt Quantität setzt und ein Festival abseits des ganzen Trubels und «Public Flexing» erleben will.

Bild: Manuel Lopez

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