Am 06.04.2009 wurde auf dem YouTube-Kanal von Aggro Berlin eine neue Ära in die Wege geleitet. An diesem Tag wurden zum ersten Mal die drei magischen Worte in die Kamera gebrüllt: Grüne Medizin forderte im neu konzipierten Format auf, die Fresse zu halten. Was danach passierte, ist Geschichte. Das Format wurde zum Klickgarant und löste einen Schwall an inspirierten Strassenrap-Videos aus. Auch in der Schweiz sollten bald ähnliche Formate folgen - und damit die Grundsteine für die eine oder andere Karriere von CH-Rappern legen. Die Formate: Cüs Helvetia, Heb de Latz oder Din 16er Tv.
Auch wenn Haftbefehl heute zu den Kritiker- und Publikumslieblingen gehört, polarisierte der Offenbacher vor zehn Jahren noch unheimlich. Das zeigt auch das Like/Dislike-Verhältnis: Über 30’000 Menschen hat dieser Clip nicht gefallen.
«Uslenderfeindliche Linkshänder schreiben extra mit der Rechthand». Das bestgeklickte Video auf Din 16er Tv ist bis heute dasjenige von UP-Mitbegründer Baba Uslender. Wie der Baba auf seinem Camping-Stuhl zwischen seinem Rücken und sportlichen Wagen posiert: Ein Bild für die CH-Rap-Analen.
2011 streckte ein Rapper die Faust in die Luft, der sich die Folgejahre definitiv einen Namen gemacht hat. Der Fast-Chart-Triumph beweist, welches Standing der Conscious-Rapper heute innehat.
Mehr aus der Vergangenheit:
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Als Massiv noch als der deutsche 50 Cent gehandelt wurde (Schiesserei sei dank), erreichte sein Hype auch langsam aber sicher seinen Zenit. Auch wenn es bereits kreativere Umsetzungen in der «HDF»-Reihe gab: Sein Clip wurde instant zum Klassiker.
Noch vor dem grossen Gold-Debüt «Ich gäge mich» holte sich Xen den Hype auf den Schweizer Strassen. Seine beiden Videos sind bis zum heutigen Tag die bestgeklickten Clips auf dem «Cüs Helvetia»-Kanal. Seit 2013 ist der Erfolg nicht eingebrochen. Erst vergangene Woche kündigte der PS-Label-Chef an, dass an seinen Wänden gleich vier Edelmetall-Plaketten mehr glänzen dürfen: So gibt es Platin für «Alé» und Gold für den «PS Sampler», «Mit dä Homies» und «Dä Boss».
… und es wird gleich ordentlich Welle fürs neue Album gemacht:
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Erinnerst du dich noch an die HDF-Allstars-Folgen? Viele Namen sind zwar heute nicht mehr präsent - weder in der Szene noch in den Köpfen der Rap-Fans - dennoch haben wir die unverkrampften Bars damals totgefeiert, oder?
Als der Titel «Jong Mimi» noch besser passte, killte der Luzerner locker beim Nutellabrot-Schmieren.
Ebenfalls etwas im Sand verlaufen ist die Karriere von L-Montana: Mit seinen Klicks im Hunderttausender-Bereich hätte der Streetrapper eine glorreiche Zukunft vor sich gehabt.
Auch EAZ war damals schon ein Klickgarant: Sein Track mit Zunami erreicht damals über eine halbe Million Views. Das Original-Video dieses Streetrap-Klassikers ist leider inzwischen verschwunden. Wer auf YouTube diggt, muss mit der gecrackten Audio-Version vorlieb nehmen.
Türkisch-Lernstunde mit Eko Fresh: Über elf Millionen Views gab’s für die fast vierminütige Fremdsprachen-Lektion.
Eko war allerdings nicht immer zu 100 Prozent stilsicher:
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Vor seinem von Kritikern geliebten Debüt-Tape holte sich Nate57 mit seinem HDF-Video ordentlich Vorschusslorbeeren ab.
Eines der bestgeklickten Videos der Din 16er-Ära, welches heute noch auffindbar ist, ist dasjenige von Jussi. Dem Like/Dislike-Verhältnis ist zu entnehmen, dass die Tessinerin mit dem Ostschweizer-Dialekt damals ordentlich Hate einstecken musste. Sagen wir mal, die Schweiz war damals einfach noch nicht ready für Female-Rap.
UP zum Zweiten: Die einzigen noch auffindbaren Videos aus der Heb de Latz-Zeit sind Reuploads der Usländer Production-Jungs.
Olexesh feiert seinen frisch unterzeichneten Vertrag mit seinen Powerbars und den Label-Dons Celo & Abdi.
Sido hält nach dem Ende von Aggro Berlin dem Team die Treue - und beschert dem Channel über vier Millionen weitere Klicks.
Cringe-Kick mit Ufo: Vor dem Style-Switch spittete der Berliner ein paar Bars für Aggro. Aus heutiger Sicht ein eher bedenkliches Video.
Damals noch kein Radio-Pop: Sein Talent fürs astreine Bars stellte der Newcomer MoTrip eindrücklich zur Schau.