Gibt es einen schöneren Moment, als wenn einer deiner Lieblingsrapper mitten in einer Festivalshow einen anderen hochkarätigen Musiker auf die Bühne holt? Sicherlich schon, aber Gastauftritte sind trotzdem etwas sehr, sehr Aufregendes. Deshalb checken wir einmal das Openair Frauenfeld-Timetable aus und analysieren, ob uns auch dieses Jahr wieder Kollabo-Auftritte bevorstehen könnten. Folgende Konstellationen im Timetable könnten Gastauftritte bedeuten.
Erwartet uns eine «Drip Harder»-Megashow? Einiges spricht bereits dafür: Am Freitagnachmittag sind Lil Baby und Gunna gleich aneinanderfolgend eingetragen auf dem Timetable. Aufmerksame Juice-Leser wissen bereits mehr. Im Interview mit dem deutschen HipHop-Magazin meinte Gunna bereits hinsichtlich seines Splash-Auftritts, dass das «Drip too hard»-Duo jeweils spontan entscheide, ob sie eine Show gemeinsam spielen: «Mal performen wir zusammen, mal können wir nicht, weil wir gleichzeitig spielen oder zwei Shows an einem Tag haben. Meistens klappt es, aber wirklich geplant ist es nie. We just go with the flow.» Mit der Konzipierung des Timetables haben die OAF-Organisatoren bereits eine gute Ausgangslage geschaffen.
Young Thug hat sich bereits durch die ganze US-Musiklandschaft gefeatured. Wenn sich Thugger allerdings mit einem ganz bestimmten Rapper im Studio einschliesst, peitschen sie sich gegenseitig zu Höchstleistungen an. «Maria, I’m drunk», «Skyfall» oder zuletzt mit «The London»: Es wäre höchst bedauerlich, wenn diese Konstellation im Timetable nicht genutzt werden würde, denn Travis wird am Freitag gleich nach dem YSL-Labelchef abreissen.
Etwas weniger spektakulär verhält es sich bei Future und Rae Sremmurd. Sie haben lediglich einen gemeinsamen Track. Auch diese beiden Headliner spielen am Freitag ihre Show nacheinander. Der Performance ihres 2015er-Hits «Blasé» stünde also nichts im Wege.
Böse Zungen behaupten ja schon seit längerem, dass MadeinTYOs Karriere nur dank Travis Scott zustande gekommen ist. Umso schöner wäre es, MadeinTYOs Breakthrough-Hit «Uber everywhere» in Originalbesetzung zu hören.
Die perfekte Festivalstimmung könnten BHZ und die 102 Boyz aufkommen lassen. Wer den Berlinern auf Instagram folgt, weiss, dass ihr Überraschungs-Erfolg «Bier» oft in der ursprünglichen Formation zu hören ist. Am Freitag wären alle Beteiligten anwesend.
«Heroin» von Ali As ist mittlerweile, dank der Unterstützung aus Berlin, zu seinen meistgestreamtesten Songs aufgestiegen. Auch diese Kombo wäre laut Timetable nicht undenkbar. Die Hoffnung auf ein Live-Comeback von SXTN können wir indes begraben: Während Nura das Festival eröffnen wird, reist Juju erst am Folgetag an.
Was wäre das für ein Abschluss des diesjährigen Frauenfelds, wenn Trettmann gemeinsam mit Bonez MC und Raf Camora das Festival beenden würde? Dass Trettmann Dinge gut zu Ende bringen kann, hat er bereits auf den beiden «Palmen aus Plastik»-Alben bewiesen. Dort hat er jeweils das Outro beigesteuert. «100» oder «Daneben» als Gang-Hymne für den OAF-Abschluss? Nicht schlecht.
Wenn die Beiden schon innerhalb von zwei Stunden auftreten, könnte einer der beiden doch kurz beim jeweils anderen vorbeischauen, um «Early Morning Trappin» zu performen, oder?
Da ein Grossteil der Schweizer Rapper sowieso vor Ort sind, kommen die Gastauftritte nicht sehr überraschend. Einer der bereits angekündigt hat, wen er auf der Bühne unterstützen wird, ist Mimiks. Der 041er wird zusammen mit LCone, Didi und davey6000 auf der Bühne stehen.
Weil aber potenziell jeder CH-Rapper seine Kollegen auf der Bühne besuchen könnte, sind Prognosen über Schweizer Acts tendenziell schwierig.… und weil Gastauftritte etwas schönes sind: Hier kommen die legendärsten Überraschungen auf dem Openair Frauenfeld auf verwackelten Handy-Cams.