xthedoc erzählt von seiner Erfahrung als Rap-City Contest Gewinner
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2023

«ohne den Respekt im eigenen Land, kriegst du auch keinen Respekt im Ausland»

xthedoc erzählt von seiner Erfahrung als Rap-City Contest Gewinner

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2023

«ohne den Respekt im eigenen Land, kriegst du auch keinen Respekt im Ausland»

xthedoc erzählt von seiner Erfahrung als Rap-City Contest Gewinner

Nadim Ben Said
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xthedoc erzählt von seiner Erfahrung als Rap-City Contest Gewinner
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Von einem Music-Video Shoot in Jamaika bis zu einem Auftritt im Hallenstadion. Der 26-jährige Rapper xthedoc durchging in kürzester Zeit eine Reihe von unglaublichen Erfahrungen.

Mit nur wenigen veröffentlichen Songs, fliegt xthedoc bisher noch etwas unter dem Radar. Jedoch was alles in ihm steckt, bewies er in dem er sich durch drei Runden des Rap-City Contest durchboxte und ihn schliesslich gewann. Wenige CH-Artists können von sich sagen, dass sie in der grössten Konzerthalle der Schweiz eine Performance hinlegen durften. Was für eine Auswirkung diese Erfahrung auf xthedocs Karriere hatte und noch haben könnte, erzählte er uns im Interview.

Wie stand es um deine Karriere vor deiner Teilnahme am Rap-City Contest 2021? Was hatte dich damals motiviert, dich überhaupt dafür anzumelden?

Zurzeit als Rap-City den Contest auf den Socials verkündete, war ich mit ein paar Freunden in Jamaika, um unter anderem Musik zu machen und den Clip für den Song «Gelatti» zu drehen. Das heisst mein Kameramann war auch dabei. Damals brauchte man für die Anmeldung ein Video, wofür unsere Umstände perfekt passten. Daraufhin recordeten wir einen One-Take und schickten diesen dann dem Team vom Rap-City zu.  

Eine sehr spontane Aktion also, krass. Wie empfandest du dann das Halbfinale an der Sneakerness?

Tatsächlich war es einer meiner ersten Auftritte. Erst im Jahr darauf konnte ich dann die eine oder andere Club-Show spielen. Dementsprechend war ich vor dem Halbfinale an der Sneakerness schon ziemlich nervös. Sobald ich jedoch die Bühne betrat, fiel das weg. Auf der Stage fühle ich mich recht wohl und muss auch nicht gross nachdenken, wie ich jetzt acten soll, es passiert automatisch. Ich glaube, ich war vor dem Halbfinale nervöser als dann vor dem Finale im Hallenstadion.

Wie lief es dann nach dem Erfolg im Halbfinale für dich weiter? Leider gab es ja über ein Jahr Pause bis zum Finale.

Wie schon erwähnt, wurde ich öfters gebucht. Aufgrund des Platzes als einer der drei Finalisten vom Rap-City Contest konnte ich mich auch besser platzieren und mein Talent wurde von Veranstalter:innen ernster genommen. 

Und dann nach dem Gewinn im Final?

Das war für mich persönlich ein wichtiges Sigel. Ab diesem Zeitpunkt wusste ich, dass ich meine Rap-Karriere seriös verfolgen kann - viele Unsicherheiten standen mir plötzlich nicht mehr im Weg. Nebst der Performance im Hallenstadion und einem sicheren Spot im nächsten Rap-City LineUp gewann ich auch zwei Tage in Berliner Red-Bull Studios, um eine EP zu recorden, die dann von Sony Music distribuiert wird. Wegen meines Diploms in Tontechnik hatte ich zum Glück schon Erfahrung in grossen Studios zu arbeiten, deshalb konnte ich die Tracks in Berlin effizient zusammenstellen.

Wurde dir ein Producer zur Verfügung gestellt oder wie kann man sich das vorstellen?

Nein, ich war allein. Wenige Freunde von mir waren dabei, die aber nichts mit Musik zu tun haben. Glücklicherweise produziere ich meine Songs selbst, sonst wäre ich ziemlich aufgeschmissen gewesen.

Wie geht es weiter für dich? Überlegst du dir zu einem Label zu gehen oder möchtest du independent bleiben?

Das hängt mit dem Betrag zusammen. (lacht) Allgemein habe ich das Gefühl, dass ich in der Schweiz und dementsprechend bei einem Schweizer-Label eingeschränkt wäre. Dadurch, dass ich auf Englisch Musik mache, muss mein Publikum nicht unbedingt aus der Schweiz sein. Mein Ziel ist es irgendwann bis über die Landesgrenzen hinaus Shows zu spielen und Fans zu haben. Natürlich verstehe ich aber den Punkt – ohne den Respekt im eigenen Land, kriegst du auch keinen Respekt im Ausland.  

Welche Veränderung passierte bezüglich deines Mindsets und deines Selbstvertrauens seitdem gewonnen Rap-City Contest?

Meine Confidence hat sich logischerweise verstärkt. Ich bin meinem Traum ein Stück näher gekommen und wurde für meine Herangehensweise belohnt. Diese Bestätigung ist nicht zu unterschätzen, denn es zeigte mir, wie ich bis jetzt vorgegangen bin, war nicht so verkehrt. Hoffentlich motiviert das auch andere Newcomer:innen ihren Weg zu gehen. Denn genau das habe ich schlussendlich gemacht – auf meine Art Musik kreiert. Die Wahrnehmung der anderen Leute hat sich auch stark verändert. Plötzlich bin ich nicht mehr irgendein Rapper, sondern der Gewinner vom Rap-City Contest, der einen Auftritt im Hallenstadion hatte. Die Leute haben gemerkt, dass ich es ernst meine.

Wie gehst du mit diesem «Hype» um?

Menschen reden gerne, das war schon immer so. Man soll einfach dabei aufpassen und unterscheiden zwischen: Menschen, die mit mir an meiner Kunst arbeiten wollen, um sie zu verbessern und Menschen, die nur auf Profit aus sind. Wenn eine Person zu mir kommt und meint: «ich kann dir dies und das besorgen und dich mit dem und dieser connecten», bin ich in erster Linie nicht abweisen. Jedoch musst du die Arbeit investieren, von der du redest, sonst fehlt es schwer glaubwürdig zu wirken – ich achte mich, auf was ein Mensch macht und nicht, was er oder sie sagt.  

Was dürfen wir zukünftig von xthedoc erwarten?

Ich will nicht zu viel verraten, aber meine EP ist vollständig recordet. Momentan überlege ich mir noch, ob Features passen könnten. Was ich mit Sicherheit weiss, dass sie diesen Sommer kommt und dass ihr euch darauf freuen könnt, es wird crazy – ein klares Level-Up zu meinen bisherigen Releases. Und natürlich freue ich mich extrem auf mein Set am diesjährigen Rap-City im Hallenstadion. Dieses Mal darf ich ganze 15 Minuten lang performen und nicht mehr nur fünf. (lacht)

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