Nicht nur das Albumcover, auch die Musik auf dem neuen Projekt des Berners fühlen sich zuweilen wie ein Trip an. Während gelegentlich zwar mal Begriffe wie MDMA oder Molly fallen, steht der Drogenkonsum nicht im Vordergrund seiner neuen EP. In den Songs geht es nämlich mehr um exstatische Gefühle als klar einzugrenzende Themen. Auf sphärischer, warmer Trap-Production erhalten wir einen Einblick in die Gefühlswelt von yungglas, wofür wir jedoch teilweise zuerst seine kryptische Zeilen entziffern müssen. Den Inhalt des Projekts beschreibt der Künstler selbst als «Beschrieb vom Struggle zwüsche Handle und Nebeabegheie».
«PAPAVER» ist das bisher wohl ambitiöseste Projekt des Berners. Die Promophase zu den vier am Freitag erschienenen Songs umfasste einen Merch Drop, ein Gewinnspiel, zwei Musikvideos und noch vieles mehr. Konzeptuell steckt viel Kreativität und Arbeit hinter den Songs und Videos, was zum Beispiel auch auf «pradiz» deutlich wird. Auf dem Song geht es um Rückzugsorte, die im zugehörigen Video visualisiert wurden. Die Idee zum Song hatte yungglas, als ein Abend mit Freunden im Studio spontan zu einer intensiven, aber schönen Therapiesession erweitert wurde.
Mit seinem guten Gespür für Visuelles und verträumten Nischen-Trap überzeugt yungglas als Unikat im CH-Rap. Es bleibt spannend, welche musikalische Richtung der vielseitige Künstler als nächstes einschlagen wird. Bis dahin haben wir aber noch genug damit zu tun, die Lyrics der Songs auf «PAPAVER» zu entschlüsseln.