Wir stecken mitten in der Fussball-EM. Ein Fest des populärsten Sports der Welt. Viele schöne Tore. Die Schweiz sneakte sich ins Achtelfinale. Soweit alles gut. Die UEFA schafft es trotzdem für Unverständnis zu sorgen. Angefangen hat es damit, dass Untersuchungen gegen den Deutschen Torwart Manuel Neuer eingeleitet wurden – weil er während des laufenden Pride Months eine Captainbinde in Regenbogenfarben trug. Schlussendlich erlaubte die UEFA das Tragen des Armbands. Shitstorm knapp abgewendet. Der fade Beigeschmack blieb.
Jetzt, wenige Tage danach, konnte der Europäische Fussballverband die Welle an berechtigter Kritik nicht mehr abwenden. Heute sollte die Münchner Allianz Arena, Host des heutigen Spiels Deutschland gegen Ungarn, in den Regenbogenfarben leuchten. Denn in Ungarn wurde ein Gesetz verabschiedet, das «Kinder vor Homosexualität schützen» soll. Die UEFA verpasste, ein Zeichen der Toleranz zu setzen und lehnte den Antrag über die Regenbeleuchtung ab. Begründung: Die Anfrage sei politisch.
Mehrere Schweizer Rapper*innen kritisierten in der Folge die Entscheidung des Fussballverbands. Ganz vorne dabei Mimiks, der die konservative und intolerante Haltung von HipHop und Fussball gegenüber der LGBTQIA+-Community zuerst in Storys auseinandernahm und erst vor kurzem auch in seinem Feed ansprach.
Weitere Schweizer CH-Rapper*innen folgten: LUUK verwies in einer Story auf die Aussagen von Mimiks. Genau so auch die beiden Bounce-Hosts Pablo und LCone. Viele Acts beschränken sich auf Reposts von Meinungen, Bilder mit Regenbogenflaggen und das Teilen von Symbolen – setzen aber auch so schon ein Zeichen. Darunter der Aarauer Les, Producer Amos Joan, aber auch Loredana. Auch das Openair Frauenfeld verkündete, dass das grösste HipHop-Festival Europas ein Event für alle ist.
Knackeboul aber geht noch einen Schritt weiter und ruft sogar zu einer Protestaktion auf.
Auch in der Schweiz stehen die Fortschritte im Kampf für die Gleichberechtigung der LGBTQIA+-Community unter Beschuss.
Im September kommt die «Ehe für alle» vors Volk. Obwohl die parlamentarische Initiative bereits erfolgreich verabschiedet wurde, wurden genügend Unterschriften gegen die «Ehe für alle» gesammelt, um diesen Beschluss per Referendum zu verhindern. Dass überhaupt genügend Unterschriften gesammelt werden konnten, zeigt, dass auch in der Schweiz noch viel Arbeit zu tun ist, was die Gleichberechtigung der LGBTQIA+-Community betrifft. Naomi Lareine zeigt uns auf Instagram auf, wie wichtig es ist, sich für die Abstimmung «Ehe für alle» einzusetzen. Wer kann, sollte deshalb unbedingt abstimmen gehen. Mehr zur Abstimmung findest du hier bei SRF.