Golddiggin' #18
Thursday
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March
2018

Golddiggin' #18

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2018

Golddiggin' #18

Golddiggin' #18
Quelle:

Gold Digger {f} [gəʊld ˈdɪgə(r)] ist ein Slang-Ausdruck für eine Frau, die nur vermögende Männer datet, in der Absicht, vom Reichtum des künftigen Partners zu profitieren. Da ich selbst einmal Cash machen werde, brauche ich weder Mann noch Frau, die mir zu meinem finanziellen Reichtum verhelfen müssen. Dennoch mache ich es mir in der LYRICS-Rubrik «Golddiggin‘» zur Aufgabe, Gold zu schürfen – und zwar in der CH-Rap-Landschaft. Ich mache mich alle paar Wochen auf eine Reise durch die Schweiz und versuche dabei, die kleinen, aber nicht minder wertvollen Rap-Stücke aus dem ganzen Schutt und Schlamm herauszufiltern. Wer weiss, vielleicht stosse ich dabei gar auf eine ganze Goldquelle.

Für mein erstes Goldstück musste ich kaum einen Weg auf mich nehmen, es hat sich mir nämlich in meiner Hometown präsentiert: «Papst» von CMC und MC T-Bag ist alles in allem einfach mal ein richtig geiler Track. Artikulation top, nicer Text und coole Hook. CMC kenne ich aus Zeiten, als er mir noch im Ausgang betrunken vorgerappt hat (sorry Coco;)), seither hat sich einiges getan. Aus seinem Repertoire kenne ich noch das eine oder andere Goldstück, welches nur auf visuelle Unterstützung wartet, um in der Welt – ok, in der Schweiz – gespreadet zu werden. Ich kann euch versichern, da kommt Grosses. Aber wir beginnen im einfachen Rahmen, also zieh‘s dir rein:

Wenn es darum geht, Dinge aufzuschieben, bis es kein Wenn und Aber mehr gibt, bin ich Pro. Nicht zuletzt deshalb, sondern vor allem wegen Funk und gelungenem Cover, feier' ich mein nächstes Goldstück im Sieb: «Now or later» von Fakyr, FrankE und SNK. Die Jungs rhymen mit Witz und gutem Flow auf Englisch, Französisch und Schweizerdeutsch ihre täglichen Prokrastinations-Erlebnisse über einen Beat, der uns allen nur allzu gut bekannt ist. Der Song macht dem Original von Sage the Gemini fast etwas Konkurrenz. Geilo! Ich weiss jedenfalls welchen Track ich nächstes Mal im Büro spiele, wenn der Chef stresst.

Ich bin «fitness-technisch» zwar nicht tätig, wäre ich es aber, hätte ich nun auch meinen passenden Motivationssound gefunden. «Bruce Wayne» findet jeder DC-Fan nur wegen des Namens cool. Der Rap von DoubleM macht das Ganze hörenswert und der Clip ist ein Fast-and-Furious-Film in dreieinhalb Minuten. Statt Vin Diesel ist hier einfach DoubleM in der Hauptrolle: Pumpen, Frauen, Autos und Koks (wobei ich hoffe, dass hier Mehl o.ä. verwendet wurde). Mega hochwertig und cool umgesetzt, check's aus:

Einer meiner persönlichen Golddiggin-Helden ist mit einem neuen Track am Start. Um das Goldstück zu finden, musste ich zwar einen weiten Weg in die Berge auf mich nehmen – wusste jedoch, dass es sich lohnen würde. Altega bestätigte mir meine Hoffnungen mit seinem Song «Mantra». Wie immer mega cool gerappt auf nicem Beat, mit craaazy schönem Clip. @Pablo, kannst du Altega schonmal auf die Cypher 2019 Guestlist setzen? Dem ist wohl nichts mehr hinzuzufügen, ausser: Gib dir!

Ohlala, de nouveau du Rap en français! Je suis désolée, mais je comprends toujours rien du tout. Par contre, j'adore le style (nein, nicht selbst geschrieben, danke Tim). In der Romandie funkelte mir in diesem Sinne ein weiteres Goldstück entgegen: «BLOCC» von Scor Novy. Das einzige, was ich schade finde ist, dass der Beat so «unruhig» ist. Rückt den Rap etwas in den Hintergrund, was bei dem Können keinesfalls sein sollte. Mut zum Chill, Scor Novy!

Ich blieb noch etwas in der Romandie und vertiefte meine Suche – dass ich hier immer fündig werde, ist mittlerweile klar. Sofort catchte mich der nächste hochwertig produzierte Clip, wobei nicht mal diese Bilder wirken würden ohne den Rap von Kala und Sim’s. Zwar mal wieder für mich unverständlich, nichts-desto-trotz voll nice anzuhören: «Je suis» steckt voller Energy und reisst bestimmt jeden Hörer sofort mit. Mit einem Hochgefühl für die bisherige Golddiggin-Ausgabe präsentiere ich euch:

Ich begab mich weiter auf den Weg nach Zürich. Auf dieser Route suchte ich Feuer für meine Zigi und gab mir den Track «Schalldämpfer Riddm» von Lightsking, Massimon und Big Bane. Diese flamen im Clip nicht nur ihre Zigis und Zigarren an, sondern auch Pyros und allerhand sonstiges. Es brennt einfach alles – visuell wie auch akustisch! Fazit: Gesucht – gefunden. Der Track macht Bock auf Party und Pöbeln, der perfekte Donnerstagabend-Sound. Zieh‘s dir rein:

Bei Silentó heisst‘s «They watch me Nae Nae», in der Schweiz heisst das Ganze eher «They watch me Nene». Zuerst habe ich mich etwas über die heisere Stimme erschrocken, danach brauchte ich einen Moment, um zu schnallen, in welcher Sprache Nene rappt. Ah, Hochdeutsch – glaubs. Ab und zu auch ein Ostschweizer Dialekt, bin mir irgendwie bis jetzt nicht zu 100 Prozent sicher. «Poorboyz» ist aber ein echt cooler Track, voll gut gerappt. Könnte mir vorstellen, dass der Song (komplett) auf Schweizerdeutsch sogar noch mehr hergeben könnte. Aber passt auch so! Du willst mal einen Ferrari von innen sehen? Dann schau hier:

Ne, Dace und die east Gang! So ein wenig Asi-Rap finde ich immer nice, vor allem wenn sich der Sexismus mal etwas in Grenzen hält. Mit «Big Bang» trifft das nächste Goldstück meinen Geschmack deshalb ganz gut. Ein paar Disses, viel Witz und grosse Ankündigungen prägen den Track und machen Bock auf mehr. Ob der Beastmode bald vom east-mode ersetzt wird, wird sich zeigen. Werden Dace, Safay, Schufli und YT dem Beat gerecht? Entscheide selbst:https://youtu.be/BKLlicimhjcWie so oft begab ich mich auch diesmal in eher abgespacete Sphären und fand irgendwo in einem Paralleluniversum mein nächstes Goldpiece. «Streetlights» von Fitch ist voll breit, aber optimal zum Chillen und Sounden. Ob Sonne oder «Streetlights», wäre Licht ein Element, wäre es dasjenige von Fitch. Er fühlt‘s voll, wenn er mit seinen Krücken in Bern oder Fribourg (?) umher humpelt. Zieh dir etwas von seiner positiven Energie:

Scheinbar bin ich nicht die Einzige, die sich ab und zu etwas nach dem «realen» (Diskussion in 3,2,1) Rap sehnt. 3.W.M drücken ihre Sehnsucht in dem Track «Fake Fans» etwas aus. Auch hier finde ich es ein wenig schade, dass nicht in Mundart gerappt wird, zumal sich das Englisch nicht ganz so rein anhört. In mein Goldsieb schaffen es die Zürcher natürlich trotzdem, vor allem wegen ihrer Attitude und den Oldschool-Elementen in ihrem Track.

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