«Laughing Scars» zeigt Bilder, die auf der griechischen Insel Lesbos entstanden sind. In seiner Fotoserie zeigt der Fotograf Jojo Schulmeister Ausschnitte von Lachen, Händen und Narben – Porträts von Flüchtlingen auf Lesbos. Die Botschaft ist stark, so schreiben die Austeller auf ihrer Event-Site: «Sind wir bereits darauf konditioniert, Bilder von geflüchteten Menschen auf eine bestimmte Art und Weise zu sehen? Wie nehmen wir lachende Flüchtlinge wahr?» Der Ausstellung wurde mit der Ankündigung eines S.O.S-Unplugged-Konzertes ein spannendes Element hinzugefügt.S.O.S, die Meister des Turn-Ups, ruhig, besinnlich und ganz ohne Verstärker? Ganz so kam es dann aber nicht. Nativ und Dawill wussten den nachdenklichen Rahmen, der durch die Ausstellung gestellt war zu respektieren, liessen zu, dass sich die zahlreichen Besucher hinsetzen und rappten, ebenfalls im Sitzen, eine Auswahl ihrer deepen Songs auf ruhige Instrumentals. Zwischen den Tracks gaben sie Platz, um dem Diskurs rund um die Flüchtlings-Thematik ihre Meinung beizugeben und zum Denken anzuregen. S.O.S unplugged, das funktioniert sehr gut. Als Dawill dann die Lyrics des Party-Tunes «YSL» auf einen Gitarren-Beat (der Gitarrist habe sich kurzfristig abmelden müssen) anstimmte, wurde die Stimmung ein erstes Mal aus der Nachdenklichkeit in den Hype umgewandelt, das Publikum sass aber noch. Dies änderte sich zwei Tracks später komplett. Und das darf man sich gerne bildlich vorstellen: S.O.S schaffte es, ein Kunstpublikum, das gerade 30 Minuten im Sitzen in bedächtiger Stimmung den sanften Worten der Rapper gelauscht hatte, in einen, im Ausstellungsraum moshpitenden Mob zu verwandeln. Ein wunderschönes Erlebnis.Übrigens: Nativ ist heute Abend nochmals an der Vernissage im Dynamo Projektraum und wird bestimmt für die eine oder andere Überraschung sorgen. Infos zu «Laughing Scars» gibt es hier.Und diesen hier zum Einstimmen: