10 CH-Rap-Songs, die du beinahe vergessen hättest
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August
2019

Part 8

10 CH-Rap-Songs, die du beinahe vergessen hättest

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10 CH-Rap-Songs, die du beinahe vergessen hättest

Moritz Wey
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10 CH-Rap-Songs, die du beinahe vergessen hättest
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Wie das so ist mit den Perlen, schlummern sie oft in den dunklen Tiefen und offenbaren ihr scheinendes Antlitz nur wenigen Auserwählten. Zur achten Ausgabe haben wir zehn Songs zusammengetragen, die dir fast durch die Schweizer-Rap-Lappen gegangen wären oder sich in den hintersten Ecken deiner Erinnerung verloren haben.

Lo & Leduc – «Neu»

Beim Free-Mixtape «Update 2.0» hatten die jungen Berner noch einen hungrigen Newcomer-Status. Mit unkonventioneller Frische – Stichwort Autotune, Looks und Beats, die Rap-Konkurrenten wohl überforderten – grenzten sie sich vom Szene-Brei ab und bauten sich gleichwohl eine solide Fangemeinde auf. Unter anderem auch dank starken Texten – nur lag der noch auf anderen Kriterien, wie hier bei Leducs Verse: «Aus kheit zäme, das ma ja si, für das z gseh muess i nid Maya si/2012 - Lug mau die Radio man, die Radio si shit / spile nur «Ma-Ya-Hi’s», «Numa Numa Yei / Lug mau ir Schwiiz gits nume nume ei würk coole Entertainer i däm Bureverein».

Steezo feat. Semantik & T-Rotz – «Läbe»

Steezo aka Maurice Polo mit Sema und T-Rotz auf dem runden Album mit dem Titel «Alles macht Sinn». Und damit auch alles was du brauchst, um dir die nötige Portion Züri-Slang-Roughness direkt in deine Gehörgänge zu bouncen. Zeitlos gut, dank der soulig-feinen Produktion von Tibner und Steezos Style-Unikum, seine Bars wie ein knurrender Köter zwischen seinen Reisszähnen raus zu fletschen.

Di-Meh – «Comme Sur Des Roulettes»

Ja, Di-Meh gab es auch schon vor den abgedrehten Trap-Beats und ja, auch auf 90 Beats per Minute rappte der Genfer schon fire und liess dabei nicht nur die Kugellager seines Skateboards durchdrehen. Dem ganzen Geisteszustand des Skatens verdanke er übrigens seinen Rap-Geschmack. Ohne seine seit dem zehnten Lebensjahr bestehende Liebe zum Skateboarden hätte er vermutlich nie mit dem Rap begonnen, meinte Di-Meh in einem Interview.

Tommy Vercetti – «Guät Nacht // Happy End / Abspann / ?»

Der Schnäbi-Prinz versorgte uns vor zehn Jahren mit «bluttem» Realtalk in Sachen Liebe: «Je lenger dasme zäme isch, wettmä dasme zäme blibt, weissme dases fürs Läbe isch – doch denn chunnt d’Angst: Frömdi Bett wärde heisser, Problem chasch nümm face, das passiert de meischte nach zwöi-drü Jahr». Oder auch: «Viu zviu Stouz, Ideal und Verständnis null, hesch nie gseit wies dir geit, bisch du säuber schuud». Danke dafür, Tommy!

EAZ – «Down Pussy»

Rap-Songs sind meist ziemlich explizit und transportieren für gewöhnlich auch einiges an Text. Geht es dabei um Sex, laufen gerade männliche Künstler oft Gefahr, in obszönes Prahlen abzudriften. Trotz EAZ' Strassenhärte gelingt es ihm hier jedoch gut, den nötigen Hauch an zweisamer Leidenschaft einzubringen. Der klebrig langsame Beat trägt vieles dazu bei.

Knackeboul – «Meister Zeit»

Gesellschaftskritik über Pianorolls, tragische Eingeständnisse zu schönen Klängen. Dazu noch eine wirkungsvolle, nicht erzwungen wirkende Videoidee. Das kommt an: Knackeboul gelang es auch schon vor Jahren, seinen Fans den eigenen Rap-Kosmos zu öffnen.

Moskito – «Indigo»

«Ha mi na nie länger als e Minute am Stück konzentriert, nid lang diskutiert, exmatrikuliert. Ha denkt probiert gaht über studiert, paar wichtigi Grundsätz hani checkt». Moskito: Luzerns finest 2013 und noch immer underrated, genauso wie Luzis lyrische Skills, den Zeitgeist und autobiografische Schnipsel so treffsicher und eigen in Sätze zu packen.

DAWILL – «Verchnüpft»

«DaWillyWonka» als er sich mit seinen ersten musikalischen Experimenten an die Öffentlichkeit trat. Wobei «Experiment» hier keineswegs kritisch zu verstehen ist. Weil bereits vor fünf Jahren originell, mit rasselndem Flow, spirituellem Mindset und über tanzbaren Rhythmen. Dass diesem jungen Beau noch einiges bevorstehen könnte, hatte man damals zwar nicht wissen, doch aber erahnen können.

OBK (feat. Breitbild) – «Wind of Arosa»

Wer kennt sie nicht (mehr), die fidelen Oschtblock Kuabuaba! Die Bündner Spassformation schlechthin, welche die nötige Portion Schalk in Form von selbstironischem Gangstertum auf die Alp brachten. Für diese geile Verhunzung vom «Wind of Change»-Song im Jahr 2008 holten die Kuabuaba – damals bestehend aus Gimma, LIV, Ali de Bengali, Cigi, Orange (Liricas Analas), Lou Geniuz, Sir Benis Styles & DJ Fat Freedom die Bauersgenossen Breitbild ins Boot. Dessen Member Hyphen war bei der OBK Gründung 1997 übrigens mit von der Partie.

Ilarius feat. Greis & Taz – «Bruches Nüm»

Definitiv keine tief versunkene Perle, da dieser Song in Schweiz-Rap-Kreisen als Classic gelten sollte, trotzdem jedoch ganz klar ein Track mit dem Prädikat «Perle». Daher soll er einmal mehr auftauchen und gefeiert werden. Etwa für die wundervolle Produktion des Bielers Ilarius, den überzeugenden Text oder Greis' smoothen Flow. Timeless!

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