Mit den Battlerap-Fans möchten wir uns nun an dope Battles in Deutschland und der Schweiz zurückerinnern. Für die Neulinge haben wir 10 legendäre Acapella-Battles gesammelt, die man gesehen haben muss. Die Reihenfolge widerspiegelt hierbei keineswegs den Stellenwert der Battles oder der Rapper. Uns ist bewusst, dass es noch unzählige weitere denkwürdige Matches gibt. Vielleicht finden sich Begegnungen, die du gerne in der Liste gesehen hättest, in der zweiten Ausgabe von den 10 legendären Battles.
Wir starten im Jahr 2006, als Out4Fame die erste «Feuer über Deutschland»-DVD releaste. Gehostet wurde die Veranstaltung von niemand Geringerem als Kool Savas. Über drei Teile verteilt kommt man in den Genuss von Battles einiger Deutschrap-Grössen (bspw. Casper, Marteria, Fard, oder 257ers). Das wahrscheinlich populärste Battle des ersten Teils fand zwischen Team Selfmade Records (Favorite, Jason und Shiml) und Team Schalke (Pillath, Young Cas und Koosh) statt, wobei vor allem die Parts von Favorite und Punchline-Ikone Pillath Kultstatus erreichen konnten.
Nach ihrem Battle im ersten Teil von «Feuer über Deutschland» kam es in der Fortsetzung zum Rematch zwischen Gregpipe aus Frankfurt und Basic aus Berlin. Nach diversen Sticheleien im Vorfeld war die Stimmung dementsprechend angespannt, was sich in einem offenen Schlagabtausch entlud und Battlerap-Fans einen wahren Klassiker bescherte.
Etwas weniger als zehn Jahre nach ihrem Klassiker traten Gregpipe und Basic bei Don’t Let The Label Label You gemeinsam gegen VBT-Ikone Battleboi Basti und Besser an. In diesem Match ging es eher humorvoll als angespannt zu und her, dennoch bietet diese Paarung beste Unterhaltung. Im Jahr 2016 erreichte die Szene die Nachricht, dass Basic an einem Herzinfarkt gestorben ist und dass Deutschland eine Battlerap-Legende verloren hat. Rest in Peace Basic!
Bereits 2014 standen sich Ssynic und Bong Teggy, heute zwei der besten deutschen Battlerapper, in einem hochgelobten Match bei Rap am Mittwoch gegenüber. Beim Rematch, wovon das Ende von Ssynics drittem Part viral gegangen ist, haben sich beide MCs noch einmal deutlich gesteigert und für eine Begegnung gesorgt, die definitiv als Battlerap-Klassiker angesehen werden kann.
Auch in der Schweiz durften wir schon einige dope Acapella-Battles erleben. Nach Sticheleien von Relephant Music gegen die 041-Bewegung im Swiss Crew VBT 2014 forderte Relephant-Member Jayquilibrium in der dritten Ausgabe des von Still Phill organisierten Bonker Infernos Mimiks heraus. Die Vorgeschichte ist förmlich spürbar und sorgte mit über 60’000 Aufrufen für das wahrscheinlich meistgesehene Acapella-Battle im Schweizer Rap.
2013 erschien ein wahrer Klassiker für deutsche Battlerap-Fans! Mit Laas Unltd. stellte sich bei Rap am Mittwoch ein grösserer Name aus dem Rapgame dem damaligen dreifachen BattleMania Championsleague-Sieger Drob Dynamic. Dabei kündigte Laas seine Parts mit «ich zerficke Leben» an. Was danach passierte, ist Geschichte.
Vor ihren Karrieren battelten sich einige bekannte Artists bei Rap am Mittwoch. Neben beispielsweise Karate Andi oder Finch Asozial hat auch Capital Bra Battle-Vergangenheit bei Rap am Mittwoch. Sein bekanntestes Battle ist zweifelsohne sein BattleMania-Finale gegen Master Marv aus dem Jahr 2015.
In seinem ersten Acapella-Battle 2015 stellte sich das damalige Baba Saad-Signing Cashisclay, der zuvor bei den Videobattles VBT und JBB (JuliensBlogBattle) mitgemischt hatte, bei Rap am Mittwoch einem der grössten Battle-MCs entgegen. Überraschend routiniert lieferte der Kölner bei seinem Debut ab, wobei auch Ssynic alias Mr. Respektlos einmal mehr überzeugen konnte. Dieses Battle war von beiden Seiten extrem stark und auf keinen Fall so einseitig, wie es das Votum der Jury aussehen liess.
Neben dem Bonker Inferno lieferten auch die ABC-Veranstaltungen sehr gute Matches. Obwohl Fakyr ein sehr stabiles Battles abliefern konnte, beseitigte Cynic mit seinen gut recherchierten und metaphorischen Punchlines jegliche Zweifel seiner Favoritenrolle im Battle im Gaswerk.
Das Battle, das zuletzt für Schlagzeilen sorgte und kontrovers diskutiert wurde, war das Rematch zwischen Ssynic und Meidi (früher Mighty Mo). Im Turnierfinale von Alpha Royale, was Kollegah gemeinsam mit TopTier Takeover veranstaltete und wo dem Sieger 10’000.- € Siegerprämie und eine Albumproduktion bei Alpha Music Empire winkten, deckten sich die Meinungen der Judges Kool Savas, MoTrip, Ali As und Kollegah nicht mit denen der Community und dem fünften Jurymitglied Tierstar. Schliesslich wurde dem Turnier Schiebung vorgeworfen und verbreitet, dass für Kollegah im Voraus schon klar gewesen sein sollte, wer den Deal für die Albumproduktion gewinnen solle. Für Fans dieser Begegnung gibt es aber gute Neuigkeiten: Farid Bang möchte eine Drittausgabe dieses Battles in seinem Format «Das InsTalent» durchführen. Ssynic und Meidi haben hierfür auch schon zugesagt. Wann, wo und in welcher Form das Battle stattfinden soll, ist noch offen.