Es gibt Rapper, die eine oder zwei legendäre Platten veröffentlicht haben und seither als OGs gehandelt werden. Dann gibt es natürlich auch die unzähligen Rapper, die trotz der anfänglichen Euphorie bereits nach kurzer Zeit, dem ausbleibenden Erfolg und den damit zusammenhängenden Zweifeln zu erliegen kommen. Und dann gibt es da noch EMM. Der Luzerner Rap-Veteran ist seit bald zwanzig Jahren im Game, fliegt bei den meisten dennoch unter dem Radar und ist – so scheint es zumindest – trotz allem noch so hungrig wie am ersten Tag.
Nachdem er vor einem halben Jahr bereits sein achtes Studio-Album veröffentlicht hatte, droppte der Meister des Wortwitzes vergangenen Freitag seine vierte EP namens «Safe». Wer EMM über seine Karriere hinweg etwas verfolgt hat, weiss, dass sich dieser nur ungern schubladisieren lässt. Während er auf den beiden von Kackmusikk produzierten Longplayern «Thank God It's Monday» und «Nitroglyzerin» auf mehrheitlich elektronischen Beats seine Skills bewies, lies er auf der von DJ Sweap produzierten «90er wie en Game Boy»-EP wiederum Oldschool-Vibes aufleben.
Sein neustes Projekt «Safe» hingegen kommt überraschend modern daher und das, ohne irgendwie zu gekünstelt oder erzwungen zu wirken - was sicher auch zu einem grossen Teil den von Hands Solo produzierten Instrumentals zu verdanken ist. Dennoch: EMM bleibt seinem Stil treu, erfindet sich aber trotzdem stets aufs Neue. Auf den insgesamt sechs Tracks seiner neuen EP gibt der 041-OG wie gewohnt eine Vielzahl an scharfsinnigen Wortspielen und ausgeklügelten Vergleichen zum besten. Mit einer grossen Portion Gelassenheit flowt der bodenständige und zugleich selbstbewusste E zum Emmster über die durch Synthies und Samples verzierten Beats. Man hört der Musik schlichtweg an, mit wie viel Freude und Leidenschaft sie gemacht wird.