Damit das Debütalbum von Bushidos damaligem Schützling Shindy einige Tage vor Release noch die nötige Aufmerksamkeit erhält, hat Altmeister und Marketing-Genie Bushido einen Plan: Das EGJ-Oberhaupt haut auf der letzten Single «Stress ohne Grund» einige Lines gegen deutsche Politiker raus. «Du wirst in Berlin in deinen Arsch gefickt wie Wowereit.» «Fick deine Partei, yeah. Und ich will, dass Serkan Tören jetzt ins Gras beisst.» «Was für Vollmacht, du Schwuchtel wirst gefoltert. Ich schiess’ auf Claudia Roth und sie kriegt Löcher wie ein Golfplatz» pöbelt die Deutschrap-Legende. Einen YouTube-Klickrekord und nur 48 Stunden später ist der Clip wieder offline. Die Medien stürzen sich auf die Statements aus dem EGJ-Headquarter, die Parteien der angegriffenen Politiker*innen sind empört. Nur eine Woche nach dem Releasedate wird das Album indiziert und Bushido hat eine weitere Strafanzeige am Hals. Das Ziel wurde auf jeden Fall erreicht.
Der Deutschrapper hat sich erst vor Kurzem in seiner Badewanne zu einem Insta-Rant hinreissen lassen. Was er in diesem von sich gibt, ist entweder ein schlechter Versuch, Aufmerksamkeit zu erhaschen oder einfach nur ein Präsentieren der eigenen Verblendung: «Es gibt Fotzen, die gehen raus, in diese Welt, diese dreckigen Nutten mit ihren Tagen… Eigentlich sollte das eine Krankheit sein. Das müsste eine anerkannte Krankheit sein – eingesperrt.» Genützt scheint ihm die Aktion nichts zu haben. Nur einige wenige haben auf seine Stories reagiert.
Seine Erklärungen: «To be stuck in a house, and end up dying... dude I'm dying to make music. That's the way I look at it. It's very black and white. She ended up getting caught and ended up being murdered and yo - I've been put at gunpoint and I've had a lot of serious s*** in my life before and like seeing that... you can't get any worse than being killed off in your own country.
<script>(function(d,s,id){var js,fjs=d.getElementsByTagName(s)[0];if(d.getElementById(id))return;js=d.createElement(s);js.id=id;js.src='https://embed.playbuzz.com/sdk.js';fjs.parentNode.insertBefore(js,fjs);}(document,'script','playbuzz-sdk'));</script><div class="playbuzz" data-id="cba8f37c-4bf0-4ae4-8d9b-0770a23e4893" data-show-share="false" data-show-info="false"></div>
Eigentlich wäre die Geschichte um Kollegahs und Farid Bangs Zeilen auf «Jung Brutal Gutaussehend 3» gar nie so aufgebauscht worden. Wäre das Duo nicht für den deutschen Musikpreis «Echo» nominiert gewesen. Die Anschuldigungen, dass ein Album mit antisemitischem Inhalt nicht diese Plattform erhalten dürfte, wurden schnell laut. «Mein Körper definierter als von Auschwitzinsassen» lautet die vielbesprochene Zeile. Die Diskussionen geisterten für Monate durch die Zeitungen und führten schlussendlich sogar zum Ende des Musikpreises.
Auch Massiv hat bereits mit dem guten Geschmack gespielt. Damit sind nicht einmal seine exzentrischen Lyrics gemeint, sondern seine Fanbox aus dem Jahr 2016. In diese hatte er nämlich eine Phiole mit seinem (angeblichen) Blut eingepackt. Was sich nüchtern betrachtet schon ziemlich ekelhaft anhört, wurde von einem Fan noch ekelhafter gemacht: Es kursierte ein Video, in welchem das Blut von Massiv getrunken wurde.
Der (Ex-)Kollegah-Schützling sagt, dass er mit der Mutter seines Beef-Kontrahenten geschlafen habe. Dazu veröffentlichte der ungestüme Newcomer gleich noch Audio-Dateien, welche die Behauptung stützen sollten. Das Pikante dabei: Ob Aufnahme und Beischlaf einvernehmlich waren, stellt beispielsweise rap.de in einer Kolumne in Frage.
Der Beef von 50 Cent und Rozay wurde so ernst, dass sich der NY-MC einen Spass erlaubte, der ihn, wie vom Gericht so gesprochen, sieben Millionen Dollar kosten würde. 2008 stellte Fifty ein Sextape von Rick Ross’ Ex ins Netz. Geschmackvoll ist anders, den Beef hatte 50 Cent wohl trotzdem gewonnen.
Einen kleinen Aufschrei musste auch Vic Mensa verkraften. Dieser hatte nämlich schon immer Probleme mit der Vorgeschichte von XXXTENTACION. Ob die Misshandlungsvorwürfe gegen den Rapper aus Florida tatsächlich wahr sind, ist bis heute nicht bewiesen. Für Vic Mensa scheint die Sache aber klar und so disst er an der BET-Cypher drauf los. Das Fettnäpfchen: Die Mutter von XXXTENTACION war im Publikum anwesend. «XXX, we all know you won’t live that long. I don’t respect [niggas] posthumously. Homicide ain’t new to me.«, rappte er in seinem Verse.