Nur in Unterhosen gekleidet wacht er in einer Badewanne auf. Der Kater hämmert auf die Stirn, das draufgängerische Leben setzt dem in die Jahre gekommenen Charles zu. Drei junge Damen – Hirngespinste seinerseits – helfen dem noch benebelten Mann teilnahmslos auf die Beine und machen ihn frisch. So in etwa spielt die erste Story, die im Doppelvideo zu «Les Brunes et les Blondes» filmisch erzählt wird. Teil zwei des Medleys zeigt die Fortsetzung: Der von Carlos gespielte Antiheld Charles düst nachts umher – im Mundwinkel ein Joint. Zu den Bildern erklingen elektronische Synthies, gepaart mit Carlos‘ chansonartigen Gesang. Offenbar bedient sich der Sens-Unik-Gründer und Schauspieler Leal in seinem aktuellen Projekt – das für dieses Jahr angekündigt wurde – musikalisch kaum an seinen HipHop-Roots. Dennoch schafft er es, die Musik, seine erste Liebe, und die Schauspielerei, seinen Beruf, zu einem stimmigen Gesamtwerk zu verbinden.
Wie sich Carlos Leals Musik zu Beginn der Schweizer Rap-Geschichte anhörte und was damals sonst noch so abging, erfährst du im Beitrag zum Jahr 1994 unserer Serie «Flashback History»:
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