Rap als Identitätsstifter in der multikulturellen Gesellschaft
Tuesday
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March
2019

Exklusiv-Auszug

Rap als Identitätsstifter in der multikulturellen Gesellschaft

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Rap als Identitätsstifter in der multikulturellen Gesellschaft

Moritz Wey
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Rap als Identitätsstifter in der multikulturellen Gesellschaft
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Schweizer Rap zeigt sich in den letzten Jahren immer vielseitiger. Ausschlaggebend sind verschiedene soziale Schichten, Mentalitäten und kulturelle Hintergründe. In der neuen Ausgabe, die am Freitag erscheint, befragen wir Schweizer Rapper, welche ihre Wurzeln im Ausland haben.

Der Beitrag soll mithilfe von Einschätzungen und Zeitzeugenberichten von Griot, SEMA.NTIK und Milli54 ein subjektives Abbild der migrantisch geprägten Schweizer Rap-Geschichte schaffen. In diesem Auszug kommt Milli54 zu Wort.

Rap als wachsende Stimme für Secondos

Milli54s Eltern kamen mit 20 Jahren vom Balkan in die Schweiz: «Sie mussten sich alles selbst erkämpfen.» Eine Leistung, die den jungen Secondo prägen sollte: «Ich lernte im jungen Alter Kleinigkeiten zu schätzen. Mir war bewusst, dass es viele Menschen in diesem Land gab, die einen deutlichen höheren Lebensstandard geniessen.» Obwohl es Milli54s Familie gut ginge, gehörten sie einer Minderheit an. Genau darin sieht der Dietiker eine Verbindung zum Rap: «Im HipHop erkämpfen sich die Rapper eine Stimme. Der Zusammenhalt unter den Minderheiten ist dabei ein wichtiger Teil.»

Milli54s neustes Album trägt den Titel «Secondo». Seine balkanischen Wurzeln und die damit verbundene Kultur an und für sich stehen aber nie im Mittelpunkt seiner Raps. Viel eher geht es ihm darum, den Secondos in der Schweiz eine Stimme zu geben: «Ich versuche meinen Bekanntheitsgrund dafür zu nutzen, unsere Sicht der Dinge aufzuzeigen.» Dafür spielt er gerne mit Vorurteilen und Klischees, die die Zuhörenden eigenmächtig einordnen sollen: «Es liegt an ihnen, die Ironie dahinter zu erkennen.» Dass Rap gerade Secondos so fasziniert, liegt für ihn auf der Hand: «Jugendliche aus sozial schwächeren Verhältnissen – und das sind nun mal grösstenteils Menschen mit Migrationshintergrund – finden eher den Bezug zum Rap, weil er in den Ghettos entstanden ist. Das ist überall auf der Welt so.» Zwar gebe es in der Schweiz keine Ghettos, jedoch Gegenden, die ein Schweizer bei der Wohnungssuche eher meide. Der zurzeit in Spreitenbach wohnende Rapper erklärt: «Die meisten Schweizer, die hier leben, sind super drauf. Uns gegenüber negativ eingestellt sind vor allem jene, die uns nicht kennen (wollen).»Weitere multikulturelle Phänomene wie die inszenierte Gegenidentität oder «Immigrant Cinema» werden im Magazin beleuchtet. Es ist ab Freitag im Abo und im Handel erhältlich.

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