Ihr Erfolg stellte RAF und Bonez ein Bein: sie verkauften zu viele Tickets für ihr Konzert in der Basler St. Jakobshalle vis à vis des Joggeli-Stadions. Die Halle, in der regelmässig Grossevents wie etwa die «Swiss Indoors» stattfinden, liegt direkt an der Kantonsgrenze auf Baselbieter Boden. Das wurde den Veranstaltern zum Verhängnis.
Die Basellandschaftliche Gebäudeversicherung, die jedes Konzert für die Halle autorisieren muss, durchkreuzte die Pläne, da sie die Sicherheit der obersten 17 Reihen der Halle für nicht gewährleistet hielt – das Konzert wurde spontan abgesagt. Im Falle eines Brands seien diese Reihen nicht schnell genug zu evakuieren gewesen.
Darüber zeigte sich das Erziehungsdepartement von Basel-Stadt überrascht und kritisierte den Nachbarkanton. Schliesslich waren Events wie der Tennis-Blockbuster «Swiss Indoors» oder das Konzert der Indie-Band Mumford and Sons mit rund 11'000 Zuschauern ohne Probleme über die Bühne gegangen. Ein kontroverser Entscheid des Kantons Baselland also.
«Was für Brandschutz?», nervte sich Bonez auf Instagram. Betroffen zeigten sich neben den Künstlern aber vor allem die Fans, die sich schon lange auf das Konzert gefreut hatten. Für einmal war der mediale und öffentliche Tenor ein anderer: anstatt auf Rap-Musik herumzuhacken, solidarisierten sich viele Basler Bürger mit den RAF- und Bonez-Fans und kritisierten die Entscheidung der BGV als Behörden-Schikane.
Genützt hat der Aufschrei nichts: das Konzert fand nicht statt. Immerhin: Bonez MC kam als Trostpflaster für einen kleine Showcase im Basler Chocolate Club vorbei.