Die Akte «West» ist um ein wirres Kapitel reicher: Nach seinen heftig diskutierten Aussagen zu Sklaverei («When you hear about slavery for 400 years ... For 400 years? That sounds like a choice») und seinem Trump-Support, musste der Rap-Superstar heftigen Backlash von allen Seiten einstecken. Damals meinte Yeezy via Twitter:
«You don't have to agree with trump but the mob can't make me not love him.»
Es schien eine ganz lange Zeit so, als haben es ihm Trumps Ansichten angetan.
Wie GLC, seines Zeichens ein alter Wegbegleiter von Kanye, bereits letztes Jahr in einem Podcast erzählte, habe West die Freundschaft zu Trump nur inszeniert, um Afro-Amerikaner*innen aus Gefängnissen holen zu können. So kam es, dass durch die Bestrebungen aus dem Hause Kardashian und dem Dialog mit Trump die afro-amerikanische Fürsprecherin Alice Marie Johnson aus ihrer lebenslangen Haftstrafe vorzeitig entlassen wurde. Dafür sei es unerlässlich gewesen, sich öffentlich mit dem verpöhnten «Make America Great Again»-Hut zu zeigen: «We didn’t really get to have that meeting until I put the hat on. So he lookin’ at it like as, more so, ‘OK, I wear the hat, I get the stones thrown at me, I’ll have people hating me, but people gonna get free.»
Inzwischen habe Kanye die Kiste mit den roten Caps allerdings verschenkt: Kanye habe GLC die Kiste mit den Hüten in die Hand gedrückt und gesagt, dass er diese nie wieder trage.
Nimmt die Geschichte um Kanye nach diesen Spekulationen ein gutes Ende? Zumindest scheint sich Kanye nach diesem Intermezzo wieder der afro-amerikanischen Community anzunähern: Kanye hat sich den Strassenprotesten angeschlossen und bringt die Tochter des getöteten George Floyd mit einer grosszügigen Spende von zwei Millionen US-Dollar durchs College.