Luuk scheute sich noch nie vor musikalischen Experimenten. Dennoch überrascht er mit seiner neuen Single: Nachdem er auf «Petto» den Winterthurer Rapper Jamal featurete, holt er sich nun für den zweiten Track einen völlig anderen Gastbeitrag. Klassischer Operngesang könnte kaum weiter entfernt von der Musik sein, für die Luuk bekannt ist. Aber HipHop und klassische Musik sind nicht unkompatibel: Bewiesen hat dies zum Beispiel schon Loredanas orchestral begleiteter Auftritt am Red Bull Symphonic. Wie gut klingt denn nun die zweite Single «Tohuwabohu» vom gleichnamigen Album?
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Luuk übernimmt die ersten zwei Drittel des Songs. Mit starkem Einsatz von Stimmeffekten sinniert der Rapper über sein inneres Gefühlschaos. Der gedämpfte Gefühlszustand des Künstlers findet seinen Ursprung in der Hoffnungslosigkeit, die eine vom Kapitalismus geprägte Welt in ihm auslöst. Die Ambiance ist niederdrückend und psychedelisch, einmal mehr sticht die grandiose Produktion von DavïdM hervor. Das Outro übernimmt Anna Nero: Die Opernsängerin greift Luuks Thema mit einer eigenen, poetischen Mundart-Interpretation auf. Spätestens, als die HipHop-Percussion zu Nero’s fantastischer Stimme wiedereinsetzt, ist der Gänsehaut-Moment garantiert.