Die etwas ungleiche Zusammenkunft zwischen Dachs mit ihren Kopfstimmen-Vocals und gedämpften Synthesizer-Flächen und den CH-Rap-Realkeepern Luuk und Skor ist vielleicht nicht das Naheliegendste. Doch ohne auch nur einen Moment auf ihre Eigenständigkeit verzichten zu müssen, fügen sich die Parts der beteiligten Artists wie Puzzlestücke ineinander. Das funktioniert nicht zuletzt durch den thematischen Überbau: Der in der Hook besungene Liebesbrief, den man vom Leben bekommt, steht für die Chancen, die sich zwar jeden Tag ergeben, aber eben auch gepackt werden müssen. Die beiden MCs verkörpern dieses zwiespältige Verhältnis gegenüber den enormen Möglichkeiten des Lebens, wobei Skor als selbstbewusster Optimist auftritt, während Luuk die von Zweifeln geplagte Gegenseite einnimmt. Die beiden Einstellungen scheinen dabei nicht endgültig festgelegt zu sein: Wie zwei Seiten einer Medaille können die titelgebenden Optionen schnell ins Gegenteil kippen – und dafür reicht manchmal nur schon ein «Vielleicht».