Der «Best Breaking Act»-Gewinner der LYRICS Awards 2020 macht sich nach der «anekdoten»-EP bereit für den nächsten grösseren Release. Nachdem bereits auf der ersten Single «Fäden» melancholische Töne angeschlagen wurden, veröffentlicht der Rapper nun den Nachfolger «Berlin» und bringt damit eine neue Sound-Nuance: In dem von Roman Wipf produzierten Instrumental finden sich House-Elemente wieder. Gerade im Deutschrap erfreut sich aktuell Elektronische Musik an grosser Beliebtheit, Künstler wie 01099, nikan, $OHO BANI und viele mehr wären dafür prominente Beispiele. Erste Snippets des Songs wurden bereits Anfang September des letzten Jahres angeteast.
Der Songaufbau ist simpel, das Thema hochkomplex: Im ersten und zweiten Vers schildert Megan in nüchternem Ton und mit beeindruckenden Reimstrukturen das Leben zweier jungen Menschen, die sich in den Tiefen der Grossstadtschluchten verloren haben und deren Weltbilder sich ins Bizarre verformten. In der melodischen Hook singt Megan über seine Desillusion mit dem urbanen Fast Life, in das er sich einfach nicht einleben kann.
«Du wolltest nur mal mit mir spielen / Die Uhr, dein ganzer Fuhrpark sind geliehen / Ich bin zu uncool für dein Berlin»
«Berlin» ist eine weitere Steigerung zu vorherigen Projekten des talentierten Künstlers. Megan scheint seine Formel gefunden zu haben und beginnt diese nun zu festigen: Wo er früher mit Projekten wie zum Beispiel «Jiggy» noch in erster Linie darauf setzte, auf zeitgenössischen Beats mit Punchlines und leichter Battle-Rap-Attitüde zu rappen, setzt er nun wie schon auf der «anekdoten»-EP auf melancholische Stimmungen und ruhigere, lyrisch fokussiertere Texte, die durch intelligente Beobachtungen und starke Reim-Patterns überzeugen können.
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