Der 30. Oktober hätte ein ganz guter Tag werden können. Die Fischermätteli Hood Gäng droppte ihr neues Tape «No 59 Sekundä Bis dr Bus chunnt Rap» und bleibt sich dabei treu: Gesellschaftskritik findet genau so Platz wie die Kein-Blatt-Vor-Dem-Mund-Attitude.
Genau dieser Punkt wurde nun zwei anderen Mitgliedern der Chaostruppe zum Verhängnis. Der Song «Natalie Rikkli» aus dem Jahr 2014 ist nun seit Jahren Thema in den hiesigen Medien. Auf dem Track, auf dem Tilt und 200BPM nach eigenen Aussagen absichtlich total übertrieben hätten, bezeichneten sie die Zürcher SVP-Politikerin unter anderem als Schlampe und warfen ihr vor, sich hochgeschlafen zu haben.
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Die angesprochene Politikerin hatte daran sichtlich wenig Freude und zeigte die Rapper unter anderem wegen übler Nachrede und sexueller Belästigung an. Nachdem sie «nur» wegen Beschimpfung verurteilt wurden, zog die Berner Staatsanwaltschaft den Fall weiter - und bekam Recht. Das Bundesgericht verurteilte die Interpreten am Freitag wegen Verleumdung.
Die Rapper kassierten bedingte Geldstrafen von mehreren tausend Franken und sollen sich nach der Urteilsverkündung reuig gezeigt haben. Der Song sei spontan recorded worden, in kürzester Zeit entstanden und den Track würden sie so heute nicht mehr releasen.