«Dä Rap-Shit isch so easy». Es gibt diese eine, besondere Art von Lockerheit – eine Mischung aus Nonchalance und Zero-Fuck-Attitüde – die man erst entwickeln kann, wen man das ganze Game schon von A bis Z durchgespielt hat. Genau diesen Vibe verbreitet der Schweizer Slim Shady auf seinem neuen Song mit Olen Blackbird (The artist formerly known as DJO).
Schliesslich ist nicht jeder «scho i 90er zerfalle wie d’ Sowjetunion», aber weiterhin frech, fresh und erbarmungslos im CH-Rap-Game am Start wie die Wahlzürcher Szenenlegende. Während Olen Blackbird dem OG einen massgeschneiderten Beat-Anzug anfertigt, der sich im besten Sinne nach Sektion Kuchikäschtli anhört, performt Sulaya wie gewohnt am Limit zwischen Selbstironie, wütender Attitüde und schonungslosem Seelenstriptease und packt dabei wie üblich diese unverwechselbaren Signature-Lines aus, für die ihn seine Die-Hard-Fanbase derart liebt.
So macht er sich mit Lines wie «so Oldschool, dä Ötzi hed mis Mixtape im Sack gha» über sich selbst und seine Legacy lustig, mixt weiterhin «Dirty Elmer Citro mitem Beluga» und klärt nebenbei das Abendland auf wie Immanuel Kant – bitte was?! Diese Mischung aus Reflektion über die eigene Selbstzerstörung, cartoonesk-sexistischen Über-Plattitüden, Freude am Wortspiel und dem leichten Durchflackern einer gut sortierten Bibliothek ist einfach nur – hrrrrrrrr – zu wyld.
Der Schaffhausener MC stellt aufs Neue seine Uniqueness im Game unter Beweis. Wie üblich werden sich auch an «Easy» die Geister scheiden. Während so mancher damit wohl nichts anzufangen weiss, wird der Song bei eingefleischten Suly-Fans zweifellos auf Heavy Rotation laufen.