Okay, die Frage nach Patos Alter hat sich schnell geklärt. In einem Interview mit der Solothurner Zeitung gelangt man an die Info über den 20-jährigen Solothurner und erfährt die Tatsache, dass er von Bierhübeli bis Gurtenfestival schon auf diversen Bühnen zu sehen war. Kein Wunder, bei dieser Diskographie.
Der Rapper hat bereits die Alben «Mise en Place» und «Es Stück vom Chueche» veröffentlicht und «45goddamn» ist nach «einstein» und «säubergmacht» bereits der dritte Track im 2020.
Klickt man sich durch seine Youtube-Videos, kann man die Entwicklung vom Rucksack-Rapper mit Conscious-Texten, der seine Videos mitten in romantischen Feldern dreht, zum freshen, bissigen Rapper mit Turnup und Ansagen mitverfolgen. Wie er in «45goddamn» bekannt gibt: «Es geit um Mula Mula, Boom Shakalaka».
Die Reviermarkierung in «45goddamn» verzichtet jedoch trotz Punchlines wie «du chunsch ine und es schmöckt nach wack im Ruum» nicht auf kleine Conscious-Elemente. Das überrascht bei einem Rapper, der bereits 2017 in seinem Track «Gedanke» auf die dramatische Lage der Flüchtlingssituation aufmerksam machte. Trotzdem ist es erfrischend, auf «45goddamn» auch clevere Lines wie «i dine Markechleider füelsch du de jetzt sehr geil, mini Fashion sie isch customized und fairtrade» oder «du losisch Cardi B, Nutte, ich los Knackeboul” zu hören, die etwas von der gängigen Ignoranz, die in Ansage-Tracks weit verbreitet ist, abweichen.
Wenn Pato es im Sinne seiner Conscious-Seite jetzt noch schafft, seine Turnups ohne Lines zu droppen, die Frauen objektifizieren, dann hat die Schweiz schon bald ein neues Turnup-Schwergewicht am Start, das für alle Fans gleichermassen zu geniessen ist. Dann kann man dem hungrigen Rapper, der ankündigt: «Mach mau CH uf mi Täuer, i wott ässe», entgegnen: Es isch tischet, es git Ässä.