Alljährlich sucht das bandXost während diversen Qualifikationen in der gesamten Ostschweiz sowie dem Fürstentum Liechtenstein nach den besten Nachwuchsmusikern. Das Genre spielt dabei keine Rolle und die teilnehmenden Bands lassen sich von Singer-Songwriter über Rock und Metal bis hin zu Rap einordnen. Umso beeindruckender, dass sich dieses Jahr zum ersten Mal in der Geschichte des Wettbewerbs ein Rapper gegen insgesamt 51 Acts und 7 Finalisten durchsetzten konnte.
Zusammen mit DJ Caesar und im Chirurgen-Outfit betrat Rapture Boy vorletzten Samstag die Bühne der St. Galler Grabenhalle und zog das Publikum vom ersten Rhyme an in seinen Bann. Mit harten, von Bass dominierten Beats und einer Set-List, die von Oldschool-Kopfnickern bis zu moderneren zeitgenössischen Produktionen reichte, riss Rapture Boy die Bühne ab und schaffte es Positivity zu verbreiten. Seine Lyrics lassen sich wohl irgendwo zwischen conscious und Representer-Zeilen einordnen, zelebrieren jedoch durchs Band hinweg die Freude am Leben. Nachdem Rapture Boy seinen Auftritt ohnehin schon ohne Backup und dennoch mit einer gewaltigen Bühnenpräsenz hinlegte, beglückte der 26-jährige Artist die Crowd zum Schluss noch mit einer Freestyle-Einlage, die sich mehr hören liess.
Als Gewinner des bandXost darf sich Rapture Boy nun auf diverse Konzertvermittlungen für die kommende Festival-Saison sowie über Studio Aufnahmen und weiterführenden Coachings freuen. Wer jetzt aber denkt, dass es noch eine Weile dauern wird bis neue Texte geschrieben, aufgenommen sowie abgemischt und anschliessend ready zur Veröffentlichung sind, hat weit gefehlt. Rapture Boy nutzte das Momentum seines Triumphs aus und droppte bereits vergangenen Freitag die erste Single seiner im Frühjahr erscheinenden EP «Write your own way».
Mit «Time Now» liefert der facettenreiche Rapper eine radiotaugliche Single, die ihm den Weg zur breiten Masse wohl um einiges erleichtern dürfte. Ein Besuch bei SRF 3 und Toxic.fm brachte zumindest schon reichlich positives Feedback der nicht nur Rap-affinen Hörerschaft ein. Gleichzeitig animiert der fast schon Hymnen-artige Refrain ein Feuerzeug anzuzünden, beide Hände in die Luft zu werfen und sie von der einen zur anderen Seite zu schwingen. Bleibt zu hoffen, dass dies im kommenden Sommer am einen oder anderen Konzert wieder möglich sein wird.