Baze - «Aus i Üs» (EP)
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January
2020

Review

Baze - «Aus i Üs» (EP)

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January
2020

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Baze - «Aus i Üs» (EP)

Damian Steffen
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Baze - «Aus i Üs» (EP)
Quelle:
Jonas Moser
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«Jede vo euch isch es eigets Individuum u z’Höchste i sim eigete Ich u sim eigete Universum.» Baze zeigt sich auf seiner neuen EP zwischen drei Tracks und verschiedenen Skits äusserst introvertiert und reflektiert. Damit schliesst er nahtlos an sein letztes Album «Gott».

Wer Baze’ Style liebt, den wird auch die neue EP des Berner Poeten nicht enttäuschen. Der neue Kurzspieler vor allem eines: schwermütig. Damit schlägt er in die gleiche Kerbe wie das vorangegangene Album «Gott». Die neue EP aber lediglich als weiteres Projekt in Baze’ Diskographie einordnen zu wollen, wäre daher zu kurz gegriffen. Schliesslich wagt er es - gemeinsam mit Producer Ben Mühlethaler - Neues auszuprobieren.

Die EP startet mit dem «Cape Town Skit», in welchem dem Hörer davon abgeraten wird, das eigene Tempo mit dem der anderen zu vergleichen. Während Rapper über das Leben in ihrer Hood rappen, erklärt Baze im folgenden Song, wie das Leben in seiner «Hut» ist: Er verortet Abgründe und Kräfte hinter und im grössten Organ des eigenen Körpers. Dies tut er auf für ihn ungewohnte Weise: Die von Autotune durchtränkte Hook ist nicht nur eingängig, sondern zeigt, dass Baze auch nach über zwanzig Jahren Rap nicht stillsteht und keine musikalischen Experimente scheut. Auf «I Mire Hut» singt Baze von einem Tinnitus, der sich statt in den Ohren in der Haut ausbreitet und verdeutlicht damit einmal mehr das Bild des introvertierten, sich mit den eigenen Gedanken zermürbenden Baze, dessen Innenleben nie zu ruhen scheint.

Die verhangene, träge Melancholie zieht sich durch das ganze Projekt. Der «Tirana Skit» - die gesprochene Lebensweisheit eines Mannes - leitet das nächste grosse Thema auf der Liste der behandleten Motive ein: Zufriedenheit. Einmal damit abgefunden, in seinem Wohlstand und den Möglichkeiten limitiert zu sein, lebt es sich glücklicher, so der Herr in gebrochenem Englisch. Im folgenden Song «Glück» strugglet Baze dennoch mit dem Glücklichsein. In der Hook hält er fest: «Glücklech si isch nid eifach, weisch».

Die beiden «Bärn Skits» umrahmen den letzten Track «Parterre». Baze spielt ein weiteres Mal seine unbestrittene Stärke aus: das Malen von bildhaften Metaphern. Er spricht dabei vom Himmelsparterre, der Heimat und dem Blick auf das Universum.

In den kalten Wintertagen spendet die neue EP nur wenig Wärme – und schon gar keine leichte Kost. Die dystopischen und depressiven Erzählungen von «Gott» zieht Baze stringent weiter. Zwar wirkt «Aus I Üs» - trotz der kurzen Spielzeit – in einigen Momenten etwas langatmig und sperrig, dennoch besticht Baze durch alte Stärken und frische Stilmittel. «Aus I Üs» ist der Soundtrack um für einige Minuten in die eigenen Gedanken abzudriften.

Fazit: 5/6 🔥

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