Bérret auf, schmalrahmige Brille, Lacoste-Turtleneck, leicht hochwasser getragene Hosen. ENZO sieht man auf den ersten Blick an, dass er anders ist. Was man ihm auch anzusehen glaubt, ist, dass er ein Künstler ist. Und noch etwas scheint durch sein Outfit zu schimmern– die Liebe fürs Französische.
ENZO steht auf eigenen musikalischen Beinen. Angefangen bei der Sprache: Der Kantonsluzerner switcht in seinen Tracks immer wieder zwischen den Sprachen. Auf Mundart-Lines folgt eine französische Hook, die wieder in einer Schweizerdeutschen Bridge endet – alles Standard bei Enzo und alles wirkt so wie aus einem Guss, als hätten die Sprachen immer zusammengehört. Auch musikalisch ist er irgendwo zwischen der Schweiz und Frankreich anzusiedeln. Sein Sound ist meist schwer, aber sehr atmosphärisch, langgezogene, sphärische Hooks – wie man sie aus Frankreich kennt, wechseln sich mit straighten CH-Rap-Bars ab.
Auch auf «Top Secret» kommt all das durch. ENZO säuselt, ENZO singt und ENZO rappt – was dabei aber immer stimmt, ist die authentische und dichte Atmosphäre seiner Interpretation eines Love-Tracks.