Millis Position ist klar. Er steht auf der Seite der Migranten, der Vergessenen, aber auch der Schweizer Mittelklasse. Rapper Milli54 ist der Meinung, dass die Schweiz allen gehört, unabhängig von der Herkunft und vom sozialen Status. Ihm gegenüber steht Andreas Glarner, der dadurch berühmt wurde, dass er und seine Gemeinde lieber tausende Franken zahlten, als Flüchtlinge aufzunehmen. Aktuelle Kontroverse: Anstatt 80 Wohnungen in der Gemeinde zu bauen, will er ein Villenquartier ermöglichen. Dank Milli54s Song «Grüezi Herr Glarner» treffen die beiden nun in einem 20 Minuten-Video aufeinander.
Wer nun gehofft hat, dass die Fetzen fliegen, wird wahrscheinlich etwas enttäuscht sein. Die beiden versuchen aufeinander einzugehen und gehaltvoll zu argumentieren. Ganz so verhärtet sind die Fronten allem Anschein nach doch nicht.
Glarner wird im Video die Möglichkeit gegeben, sich als verständnisvolles Sprachrohr der besorgten Schweizer darzustellen, das doch nur will, dass in der Schweiz nur die Ausländer*innen sind oder bleiben, die auch einen wichtigen Beitrag leisten. Der Beitrag in diesem Fall: Arbeiten. Side-Info: Glarner teilte letztens ein Foto mit Namen von Lehrabgängern, um aufzuzeigen, wie der Schweizer fremd im eigenen Land wird...
Der Nachgeschmack bleibt also fad. Milli54 macht seine Sache zwar wirklich gut. Er argumentiert anständig, erklärt seine Lines und hält der SVP den Spiegel vor. So bietet er keine Angriffsfläche, um ihn als unqualifizierten «Rüpelrapper» darzustellen, wie es Medien gerne machen. Schade ist nur, dass die 20 Minuten zulässt, dass sich ein Politiker, der sehr gerne Grenzen überschreitet, in ein positives Licht rücken kann.