Die gesamte Promophase für The Game’s neues Album «DRILLMATIC – Heart vs. Mind» war voll von Sticheleien gegen Eminem. Niemand würde Eminem auf der Strasse pumpen, war eine von The Game’s kontroversen Thesen zu dessen Legacy. Auf «The Black Slim Shady» schiebt er einiges an fragwürdigen Statements nach:
«I'd rather listen to Snitch9ine like sixty-nine times / And participate in sixty-nines with sixty-nine nuns than listen to you»
Bisher verlor Eminem aber in der Öffentlichkeit kein einziges Wort zu den Disses, mit einer postwendenden Retourkutsche wie bei Machine Gun Kelly im Jahr 2018 ist wahrscheinlich nicht zu rechnen. The Game’s Track scheint bei der Mehrheit der Hörer:innen nicht besonders gut anzukommen. Dies zeigen die Kommentare unter dem Song auf YouTube wie auch das stark negative Like-Dislike-Ratio (welches sich trotz Deaktivierung mit einem Browser-Plugin anzeigen lässt).
An einem guten Beat oder starken Zeilen dürfte es dem Track eigentlich nicht gefehlt haben. Unsere Community konnte er aber dennoch nicht überzeugen. Einerseits wohl, weil ein 10-minütiger Disstrack ohne einleuchtenden Beef-Grund oder jegliche Vorgeschichte der beiden Rapper ein wenig übertrieben scheint, andererseits weil Eminem’s Legendenstatus als derart unantastbar empfunden wird, dass scheinbar selbst Grössen wie The Game daran nichts zu rütteln haben. Folgendermassen hat unsere Community eine von uns getroffene Auswahl von 20 Disstracks bewertet:
Auch The Game’s «The Black Slim Shady» in dieser Kategorie. Wie auch schon Machine Gun Kelly’s Eminem-Disstrack «RAP DEVIL» scheint der Song auf die Verliererseite zu fallen – obwohl Eminem bisher nicht mal eine Antwort geliefert hat. Unter MGK’s Song sammeln sich aktuell sogar Kommentare, dass «RAP DEVIL» im Anbetracht der aktuellen Ereignisse ein ziemlich stabiler Diss sei. Einige gute Zeilen war sicherlich dabei:
Ebenfalls als ungenügend stuften unsere Follower:innen Remy Ma’s Nicki Minaj-Disstrack «shETHER» ein. Entweder sind die Leute wohl nicht mehr mit der damaligen Schlammschlacht vertraut, oder wurden von Nickis deutlich bekannteren, Star-beladenen Antwort «No Frauds» mit Drake und Lil Wayne überzeugt.
Folgende Disstracks lösten bei unserer Community gemischte Gefühle aus: Drake’s «Back To Back» aus seinem mittlerweile beendeten Beef mit Meek Mill wurde sehr durchschnittlich bewertet, wie auch Kollegah’s Fler-Disstrack «Fanpost» oder Fler’s Bushido-Diss «NONAME». Sogar Klassiker wie JAY-Z’s «Takeover» oder «2nd Round K.O.» von Canibus konnten unsere Follower:innen nicht ganz begeistern.
Unsere ironische Inklusion von Money Boy’s MC Fitti-Disstrack «MC Fetti du Biersäufer» wurde praktisch nur mit der vollen Punktzahl oder dem 0-Score bewertet, was zu einem ausgeglichenen Ergebnis führte. Deutlich mehr schmerzt aber die sehr mittelmässigen Rezensionen für Pusha T’s vernichtenden Drake-Disstrack «The Story Of Adidon», der für mich zumindest eigentlich aufs Siegerpodest gehört hätte.
«You are hiding a child, let that boy come home / Deadbeat mothafucka playin' border patrol»
Die Disstrack-Krone geht an Kool Savas mit dem epischen Deutschrap-Classic «Das Urteil», in welchem er seinen ehemaligen Wegbegleiter Eko Fresh demontiert. Auch 2Pac’s klassischer Biggie-Disstrack, «Hit ‘Em Up», bekam fast ausschliesslich positive Ratings. Knapp dahinter folgt Eminems «Killshot». MGK’s lyrische Hinrichtung scheint wohl nach wie vor die HipHop-Mehrheit begeistern zu können.
Eine überraschende Platzierung auf der Liste scheint der ebenfalls 10-minütige Diss «Leben und Tod des Kenneth Glöckner» von Bushido an Kay One. Der Track hätte nämlich kaum schlechter altern können:
«Früher war es 'Fick die Polizei' oder Louis V / Heute sind es LKA-Beamte und Security»
Dennoch behielt der Song seinen legendären Status und kommt bei unseren Follower:innen auch heute noch gut an. So auch 50 Cent’s Ja Rule-Diss «Back Down», und weitere Disstracks von Nas, Dr. Dre featuring Snoop Dogg, Ice Cube und Sido.
Einen anderen legendären, wenn auch nicht gleich berühmten Disstrack gibt es hier:
[artikel=1]