«Lah gah» ist – auch wenn etwas spät – ein Sommerhit nach Handbuch und musikalisch letztlich auch etwas, woran sich DAWILL noch vor S.O.S-Zeiten orientiert hat. Der Song ist gänzlich Dancehall-bis-Reggaeton-Verschnitt mit allem drum und dran, Drums, Flows und einer Stimmung zwischen Melancholie und Party. Und auch wenn diese musikalische Schiene vielleicht ungewohnt im Vergleich zu den letzten Releases ist, muss man zugeben, dass DAWILL sie sehr überzeugend und authentisch präsentiert. Und anscheinend fruchtet das Experiment nach noch nicht einem Tag, der Berner ziert seit heute das Cover der nicht unbekannten Spotify-Playlist «Shisha Flow». DAWILL bedient sich auf «Lah Gah» musikalisch an einer Inspirationsquelle, die längst kein Geheimnis mehr sein sollte. Verschiedene Subgenres von Latin Music, Musik mit der er aufgewachsen ist, spielen hier eine grosse Rolle und DAWILL implementiert sie in den gewohnten, eigenen Stil. Vielleicht wird nicht jeder alteingesessene DAWILL-Fan «Lah gah» rauf und runter hören. Was man aber definitiv loben kann, ist die Entschlossenheit, in eine neue und gleichzeitig eigene Richtung zu gehen. DAWILL scheint voll und ganz das zu tun, worauf er gerade Lust hat. Und er singt und rappt wie gewohnt extrem clean. Einzig Wortspiele wie «Lah di nid im Stich wienes Wäspi» müssten vielleicht überdacht werden.