Travis Scott, der Rapper mit den wahrscheinlich meisten Brand-Kollaborationen der Menschheitsgeschichte, war mit dem Launch seiner McDonald’s-Collab nicht nur für jegliche Super-Spreader-Events in den USA verantwortlich, er hat mit seiner Zusammenarbeit mit Reese’s Puffs auch einen Mini-Trend unter Rappern losgetreten. 2019 waren seine 50$ teuren Kartonboxen innert 30 Sekunden ausverkauft. Heute findet man sie für 300$ auf ebay - da will natürlich der eine oder andere auf den Zug aufspringen.
Wenn du mehr über seine Collab mit McDonald’s wissen willst: hier lang.
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Der erste Rapper mit den eigenen Cerealien-Boxen war er damit aber nicht. Eigentlicher Trendsetter war mit Cam’ron ein New Yorker OG. Der Dipset-Member verkaufte 2015 in ausgewählten Locations in NY seine «Killa Crunch»-Schachteln. Der grosse Unterschied zu den heutigen Nachahmern: Killa Cam’s Boxen erhielten gar keine Frühstücksflocken. Den glücklichen Käufer, der eine limitierte Box ergattern konnte, erwarteten dafür 100$ Cash und ein limitiertes T-Shirt. Ziemlich guter Publicity-Schachzug.
Travis Scott um nur wenige Monate zuvorgekommen ist Lil Durk. Der Chicagoer hat im April 2019 seine «DurkiO’s» in Zusammenarbeit mit SloFlo releast. Ziel war es, einen Trend zu setzen - wie die folgenden Beispiele beweisen, ist das gelungen. Die «french vanilla flavoured» Cerealien sind dabei sogar mehr oder weniger gesund. Durks DurkiO’s sind glutenfrei und enthalten pro Portion satte 12g Proteine. Wer noch Bock auf ein paar abgelaufene Cornflakes-Schachteln hat, kann jetzt noch auf der SloFlo-Website bestellen. Dank des Gesundheitsrisikos gibt’s sogar 5$ geschenkt.
Auch Luciano hat etwas bemerkt. Dem Frühstückssortiment der Deutschen Supermärkte fehlt es offensichtlich an Drip. Zeit für den Businessmann, um das zu ändern. Erst vor wenigen Tagen hat er erste Produktbilder und -skizzen geteilt. Die Verpackung ist in schwarz gehalten - sehr appetitlich -, Hauptmotiv ist ein Panther, der natürlich die nötigen Iced-Out-Uhren und Ketten für den maximalen Drip trägt. Wer jetzt schon Heisshunger auf die «Loco Charmz» hat, muss sich leider noch gedulden. Die ersten Packungen sind für die Deluxe-Box des nächsten Albums vorgesehen. Erst danach wird die landesweite Flex-Übernahme in Angriff genommen.
Vor wenigen Tagen hat Multimillionär und Alt-Rapper Master P das wahrscheinlich ambitionierteste Cornflakes-Projekt der Rap-Szene lanciert. Seine «Uncle P’s Hoody Hoos», benannt nach seinem eigenen Song, gibt es seit Kurzem in Supermarktketten wie Walmart oder 7 Eleven zu kaufen. Uncle P hat dabei 3 Sorten im Angebot, die den Kids das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen: Honey Drip, Cinammon Apple und Tropical Fruit & Marshmallow.
Der Rapper versucht damit aber nicht nur seinen Kontostand aufzubessern. Master P will einen Prozentsatz der Einnahmen Kindern zu Gute kommen lassen und sie mit Bildung und Freizeitaktivitäten versorgen.
Das jüngste Projekt kommt von den Ex-Selfmade-Rappern Genetikk. Diese wollen mit dich mit ihren «Cereal Killers» geschmacklich direkt ins All befördern. Die angekündigten Cornflakes sollen gemeinsam mit ihrem Album «Outta this World 2» und einer dazugehörigen Zeichentrickserie, die doch stark an «Rick and Morty» erinnert, erscheinen.
Ob Drip-Spende fürs ganze Land oder wirklicher, kindergerechter karitativer Zweck - die Rapper haben verschiedene Gründe, wieso sie gerade so richtig auf Cornflakes abfahren. Eines steht aber fest. Die Rapper sind in einer besseren Vermarktungsposition als je zuvor, das zeigen die Hysterien bei so ziemlich jedem Travis-Scott-Collab-Release. Das muss natürlich ausgenutzt werden.