Aus einer Stadt, die für ihren Dialekt schon oft belächelt wurde, macht nun eine Crew bestehend aus sechs jungen, hungrigen Rappern von sich reden. 2KMAFIA steht für topmoderne Beats und einen Vibe, der sich ohne abzufallen mit der Berliner New Wave messen kann. Nach etlichen Singles sowie zwei EPs, die über die letzten eineinhalb Jahre releast wurden, liefert das St. Galler Kollektiv mit T-God's Debut-Album «1x1», auf welchem auch der vorgestellte Song «Level» zu hören ist, nach. Inspiriert von Eindrücken und Begegnungen aus ihrer Stadt erzählen uns die Jungs Track um Track Geschichten aus ihrem Leben. Wer bis anhin also eher einen Bogen um St. Galler-Rap gemacht hat, sollte spätestens jetzt mal ganz genau hin hören. Wir sind uns jeden Falls sicher, dass wir in Zukunft noch so einiges von der 2KMAFIA hören werden.
Mit «Attaché» bringt Aybe The Indigo eine Debüt-Single, die sich gewaschen hat. Die catchy Hook sowie der melodiöse Part auf Französich, ein Musikvideo auf höchstem Niveau und die rap-technische Unterstützung von Mo'King tragen dazu bei, dass sich der Song ohne Probleme in die Hitparaden-Top10 einreihen liesse. Auch wenn dies Aybe's erste Veröffentlichung ist, hat der Bieler bereits sein ganzes Leben mit der Musik zu tun. Als professioneller Tänzer konnte Aybe sein kreatives Schaffen nun auf eine weitere Disziplin ausweiten und dadurch auch im Musikvideo zu «Attaché» eine Choreographie, als käme sie von Chris Brown selbst, mit dem R’n’B-lastigen Song verbinden, was das audiovisuelle Gesamtpaket perfekt abrundet.
Aus dem Dunstkreis des KGMOBs releaste Kid. LOKY vor nur drei Wochen sein Solo-Mixtape «El Camino», auf welchem er eine Vielzahl an Facetten zeigen konnte. Neben Oldschool- und Posse-Tracks gibt es auch moderne Party-Banger wie «Trottinett» zu hören. Was sich jedoch durch das ganze Tape zieht, sind die unzähligen Flow-Variationen, mit denen sich der Berner die unter anderem auch selber produzierten Beats gekonnt zu eigen macht. Kid. LOKY ist also definitiv mit ein Grund, wieso du nicht nur die Sankt Galler, sondern auch die Berner New Wave ganz genau im Auge behalten solltest.
Jetzt noch einer für all die Realkeeper da draussen! Sepp Schnapps dürfte wohl den wenigsten ein Begriff sein, das lassen zumindest seine 145 monatlichen Spotify-Hörer vermuten. Wer sich jedoch auf sein jüngstes Album einlässt, den erwarten eine gute Stunde straighte Oldschool-Bars und zwar so, dass ihm nach spätesten zwei Mal durchhören der Nacken schmerzt. Auf den insgesamt 15 Anspielstationen gibt es diverse Gastbeiträge wie etwa von DJ Jesaya, Mista Ayachi oder der Churer Legende LIV zu finden. Wenn du also das nächste Mal die Nase voll hast von Autotune-Gedöns und mainstream Pop-Rap, dann gönn dir einfach Sepps «Schnappschuss», sodass ihm seine monatlichen Hörer in Zukunft vielleicht eher gerecht werden.
Ein gutes Jahr ist es her, dass der Aarauer Crivi Chanel seine Debut-EP «Novo Rapid» auf Soundcloud veröffentlicht hatte. In der Zwischenzeit scheint der Newcomer fleissig an neuem Sound gearbeitet und seinen Style, dem er durchaus treu geblieben ist, weiter perfektioniert zu haben. Der daraus resultierende Output erreicht uns nun in Form der neuen «Mindset»-EP, welche sich durchaus hören lassen kann. Auf modernen, melodischen Beats spittet Crivi authentisch und ehrliche Rhymes über seine Person. Reflektierte und nachdenkliche Zeilen finden dabei genauso ihren Platz wie lebenszelebrierende Bars, die einem die Sorgen und den Stress für einen Moment lang vergessen lassen. Beweis genug, dass Aarau auch in Sachen Nachwuchs-Talente nicht unterschätzt werden sollte.