Nach der Freude über den hohen Charteinstieg seines Albums «Vo was redemer» folgte bei MC Hero die Ernüchterung. Denn das Album, das sich an ihm vorbei geschoben und einen Einstieg von 0 auf 1 verhindert hat, ist gar keins: Auf dem Benefiz-Sampler «The Ghost Orchestra» haben 187 Schweizer Musikschaffende «Geister-Sounds» statt Songs veröffentlicht. Anlass ist die aktuelle Pandemie und dadurch abgesagte Konzerte. MC Hero macht klar, dass er mit solchen Charity-Aktionen an sich kein Problem hat. Er findet es aber schlicht unfair, in den Charts damit konkurrieren zu müssen – gerade, wenn es nicht mal richtige Musik ist. Der Sektion-Züri-Member hofft nun, dass sich möglichst viele Artists seiner Kritik anschliessen und es zu Änderungen im Charts-Reglement kommt.
Die Enttäuschung ist sicher nachvollziehbar: Da arbeitet man über Monate an einem Album, mobilisiert zum Release seine Fans und wäre dann tatsächlich auf Platz 1, nur um kurz davor ausgebremst zu werden. Das ist bitter. Gleichzeitig ändert es aber nichts am Verkaufserfolg oder der Qualität der Musik: Die harte und ehrliche Arbeit hat sich ausgezahlt und beim nächsten Mal klappt es dann auch mit der Pole Position.
Der Ghost-Orchestra-Sampler ist übrigens im Rahmen des Ghost Festivals erschienen, einer Aktion, die sich zum Ziel gesetzt hat, Aufmerksamkeit für die Lage von Musikschaffenden in Pandemiezeiten zu schaffen. Eine hohe Chartplatzierung hilft da sicher. Etwas mehr als die Hälfte der beteiligten Acts, darunter Gimma, Chlyklass und die Chaostruppe, sind auf dem Sampler vertreten. Was aber auffällt: Die meisten Rap-Acts des Ghost-Festival-Lineups, wie Luuk, EAZ oder Tommy Vercetti, fehlen.
Über das Ghost Festival haben wir im Januar berichtet:
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