Nur wenige Schweizer Künstler haben Trap so gut verstanden wie die Yung Touristz. Ein Geheimtipp aus dem Basler Untergrund.

Während sich die meisten Schweizer Acts erst via Mainstream-Deutschrap mit newschooligen Sounds auseinanderzusetzen begannen, saugte das Basler Rapper- und Producer-Duo Yung Touristz seine Inspiration direkt aus den (Süd-)Staaten und lernte sein Handwerk von Pionieren wie dem Schweden Yung Lean.

So hört sich die Single «Callin’ Me» von 2016 auch heute noch frisch an. Trotz sauber ausproduziertem Sound, einem treffsicheren Gespür für hittige Melodien und sehr stabilem Flow-Handwerk konnten sich die Trap-Pioniere im Schweizer Game nie grossflächig durchsetzen, in Basel aber immerhin eine stabile Fanbase aufbauen. Ganz wie ihre Vorbilder aus Übersee und Skandinavien blieben sie stets dem Mixtape- und Soundcloud-Game treu.

Nun melden sich die beiden DIY-Vollblutkünstler mit einem neuen Song zurück. Mit «Designer» gelingt ihnen zum erneuten Mal ein kleiner Untergrund-Hit: melodiös, atmosphärisch und verdammt catchy. Das Einzige, was der 0815-Raphörer aus Graubünden dem Song vorwerfen kann, ist die mangelnde Swissness. Denn der Sound der Yung Touristz ist kompromisslos international und könnte genauso auch in Singapur, Kasachstan oder Los Angeles gemacht werden. Für die einen ein Qualitätssiegel, für andere ein Manko.

Als Gast holen sie zum wiederholten Mal ihren Schützling Gigi Polar auf den Song, der eine neue, noch jüngere Generation verkörpert, die mit Trap aufgewachsen ist und sich vollkommen unverkrampft über moderne Beat- und Drum-Arrangements bewegt.