ZH Beats wirft mit Rat an Jugendliche Fragen auf. Geht die Glorifizierung von Drogen im Rap zu weit?
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September
2020

Nach Tod des Stiefsohns

ZH Beats wirft mit Rat an Jugendliche Fragen auf. Geht die Glorifizierung von Drogen im Rap zu weit?

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2020

Nach Tod des Stiefsohns

ZH Beats wirft mit Rat an Jugendliche Fragen auf. Geht die Glorifizierung von Drogen im Rap zu weit?

Yannick Jauch
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ZH Beats wirft mit Rat an Jugendliche Fragen auf. Geht die Glorifizierung von Drogen im Rap zu weit?
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Nach der Tragödie um seinen Stiefsohn hat sich ZH Beats schon mehrmals geäussert. Nun nützt er seine Stimme, um Jugendlichen zu helfen und rät ihnen, nicht auf Texte der Rapper zu hören...

ZH Beats war in den letzten Wochen eines der Gesprächsthemen in den nationalen Boulevardmedien. Nachdem sein Stiefsohn und eine weitere jugendliche Person an einer Überdosis in ZHs eigenen vier Wänden verstarben, war er medial omnipräsent, wahrscheinlich ohne es so wirklich zu wollen. ZH Beats verabschiedete sich in der Folge über Instagram von seinem Sohn und nahm bald wieder den Arbeitsalltag auf, wobei er auf eine Recording-Aktion verwies, um seiner Familie eine neue Wohnung leisten zu können. Am Wochenende richtete er sich dann mit einer lobenswerten Nachricht an die Jugendlichen des Landes.

Schon in seiner Verabschiedung kurz nach der Tragödie machte er eines klar: Drogen sind der Teufel und er selbst werde alles in seiner Macht stehende tun, um Jugendliche davon wegzubringen. Diesen Worten lässt er nun Taten folgen. ZH richtet ein ganzes Statement an die Jugendlichen. Die Message: Glaubt den drogenverherrlichenden Rap-Texten nicht, lasst euch nicht von dunklen Lebensabschnitten unterkriegen, wendet euch an Freunde und Familie und glaubt daran, dass auf euch eine grosse, schöne Zukunft wartet.

Was dabei vor allem heraussticht, ist der Verweis auf die drogendurchtränkten Texte der Rapper, die man sich nicht als Vorbild nehmen sollte. Das wirft eine Frage auf, die schon fast so alt ist, wie Rap selbst. Haben Rapper eine Verantwortung, der sie nicht gerecht werden? Oder genauer, geht die Glorifizierung von Drogen zu weit?

Obwohl man gerne argumentiert, dass es in der Verantwortung des Hörers liegt, die Texte nicht zu ernst zu nehmen, weiss man seit längerem, dass es eine Beziehung zwischen Drogenerwähnungen in Texten und Drogenkonsum gibt. Der Youtube-Kanal STRG_F machte dazu in einer vor wenigen Tagen erschienenen Doku über Tilidin eine interessante und genauso beängstigende Beobachtung. Beim Release von Capital Bras Song «Tilidin» sind die Konsumzahlen des Medikaments immens in die Höhe geschossen. Auch süchtige Interviewpartner geben an, dass vor allem der von Deutschrap zelebrierte Lifestyle für die Popularität des Medikaments verantwortlich sei.

ZH Beats nimmt die Rapper-Kollegen zwar nur ansatzweise in die Verantwortung. Der Umstand, dass aber überhaupt ein Rapper speziell darauf verweist und Rap so quasi mitschuldig für die Tragödie macht, ist schon Aussage genug. Denn, auch wenn man immer wieder darauf hinweist, dass Textinhalte nicht der Realität entsprechen müssen und man darauf verweist, dass die Hörer genug gut differenzieren könnten, gibt es offensichtlich mehr Nachahmer als man erwarten würde. Und ist es nicht sowieso schon zu viel, wenn es auch nur einen Nachahmer gibt?

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