5 Anekdoten aus der «Uf Takt»-Dokureihe
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2021

30 Jahre Mundart-Rap

5 Anekdoten aus der «Uf Takt»-Dokureihe

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2021

30 Jahre Mundart-Rap

5 Anekdoten aus der «Uf Takt»-Dokureihe

Yannick Jauch
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5 Anekdoten aus der «Uf Takt»-Dokureihe
Quelle:
SRF Virus
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Seit gestern ist sie draussen, die zehnteilige SRF-Dokureihe, die 30 Jahre Mundart-Rap-Geschichte beleuchtet. 3 Stunden Rap-Talk, Blicke hinter die Fassaden und Geschichten aus der HipHop-Kultur. Wir haben dir 5 Anekdoten zusammengefasst.

[1] Die Entstehung des ersten Mundart-Raps

Dass Black Tiger losgetreten hat, was wir heute alle lieben, sollte den meisten bekannt sein. Wie der erste releaste Rap-Part auf Schweizerdeutsch überhaupt entstanden ist, wissen schon weniger. In der ersten «Uf Takt»-Folge erklärt der Basler Pionier: Nach einer Anfrage der Crew P-27, die Black Tiger einen Platz auf ihrem Sampler «Fresh Stuff 2» anbot, sollte er einen englischen Part beisteuern. In Zeiten, in denen das Schweizerdeutsche in Rap-Kreisen noch belächelt wurde, setzte sich Black Tiger durch, dass er seinen Mundart-Part, der, so sagt er, «besser flowte» einmal als One-Take einrappen durfte… der Rest ist Geschichte.

[2] Xens grösster Erfolg

In einer Szene, in der nur die wenigsten mit ihrem Sound die «big Bags chasen» können, kann man Erfolg nur schlecht über das Finanzielle definieren. Während es gemäss Zora von Wrecked Mob zu Anfangszeiten schon nur ein Erfolg war, dass man überhaupt eine Platte releasen konnte, war der grösste Erfolg für die Jungs von Breitbild, dass sie die Möglichkeit hatten, durch die ganze Schweiz zu touren, und für Skinny Stylus ist Erfolg, dass er mit seiner Musik Menschen berühren kann.

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Und für Xen? Xen ist einer, der mit Goldplatten, Platinplatten und Millionen Streams im Gegensatz zu vielen anderen Protagonisten genug zählbare Erfolge vorzuweisen hätte, da ist sein persönlich wichtigster Erfolg doch ziemlich «humble»: Dem Dietiker ist ein Erlebnis speziell im Gedächtnis geblieben. Als er 2016 einen Gig im liechtensteinischen Vaduz hatte, wollte ihm die Veranstalterin denjenigen vorstellen, der ihn den Bookern vorgeschlagen hatte. Als Xen dem «Jungen» vorgestellt wurde, fragte er ihn ungläubig: «Du hast mich vorgeschlagen?» Denn völlig unerwartet stand ein «Schweizer Backpacker» vor ihm, der ihn total abfeierte. Für Xen der Beweis, dass er es geschafft hatte, denn nie hätte er erwartet, dass er ausserhalb seiner Kreise gefeiert wird.

[3] Greis’ Meet Up mit Flavor Flave

In der 7. Folge beleuchtet «Uf Takt» die verschiedensten Arten, wie HipHop-Künstler versuchen Messages mitzugeben. MC Hero beispielsweise versucht der jüngeren Generation seiner Hood ein bisschen Positivity mitzugeben. Stress und Gimma sorgten bei Aussenstehenden mit ihren expliziten, politisch aufgeladenen «Provokationen» für Kopfzerbrechen.

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Und Greis, bei dem sich die politische Auflehnung gegen Rechts durch die gesamte Diskopgraphie zieht, nahm sich zu Beginn amerikanische Polit-Rapper als Vorbild - und durfte eines davon sogar kennenlernen. 1995 traf er beim Rauchen auf einem Flug nach New York auf Flavor Flave, nutzte seine Chance und rappte dem US-Rapper ein paar Freestyle-Parts vor. Und Flavor Flave? Der fand die Parts übelst whack – und motivierte den jungen Bieler dazu, ihm Demos für seine Radiosendung zu schicken, denn in dieser stellte er die schlechtesten Rapper*innen vor. Für Greis ein Ritterschlag, denn worum es den Rapper*innen damals wirklich ging, war «zu wissen, dass es einen gibt».

[4] Mimiks' 3Fach-Jam-Session

Mimiks, Nummer-1-Rapper und Teilgrund für die Renaissance von CH-Rap, für viele das unbestrittene Nonplusultra, wenn es um Rap-Technik geht. Doch auch der Luzerner fing mal «klein» an. Nach ersten Versuchen mit Webcams und Solo-Freestyle-Sessions versuchte er sich bei einer Freestyle-Jam im Radio 3Fach. Ein kleiner Junge mit Justin-Bieber-Frisur und V-Ausschnitt kämpfte sich nach 45 Minuten OG-Shit ans Mic und riss komplett ab: Gänsehaut.

[5] Das Griot-Promobild

Die 5. Folge widmet sich der technischen Entwicklung, die seit der Anfangszeit stattgefunden hat. Nativ preist die Vorteile der Digitalisierung an, die für Künstler so vieles erleichtert. Sterneis hingegen erzählt vom früheren Produktionsprozess, als es das Internet noch gar nicht wirklich gab. Die riesigen Unterschiede werden aber am schönsten aufgezeigt, wenn Jubaira Bachmann erzählt, wie die Prozesse der damaligen Print-Magazine abliefen. Griot droppte damals eine Single – und sollte einen Promo-Artikel bekommen. Nur fehlte ein Pressebild des Rappers. Wetransfer-Presse-Packages gab's noch nicht, Geld, um extra einen Fotografen vorbeischicken zu können, war nicht vorhanden. Was sollte man also tun? Kurzerhand schickte der Basler ein Pressebild per A-Post zu den Herausgebern nach Hause.

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