M0DE$T erweist sich als ergiebige Goldader, war er doch schon in Golddiggin’ #29 vertreten. Für ihn geht es weiter mit derselben Energie: Trap-Beats, englischsprachige Lyrics, Turn-Up. M0DE$T scheint sich vor der Kamera wohlzufühlen und mit jedem Release dazuzulernen. Die Lieblings-Videokulisse von Schweizrap hat er schon mal entdeckt: das Pfingstweid-Parkhaus in Zürich, mit Blick auf den Prime Tower.
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«Tokyo» ist ein Video, das man nicht aus dem Augenwinkel schaut, sondern eines, das während knapp drei Minuten gute Unterhaltung und einen gehörfälligen Soundtrack bietet. Im Clip zu sehen ist eine Schweizer Version einer japanischen Gameshow, die humorvoll umgesetzt ist und überraschend gut funktioniert. Schade, dass der Song selbst dabei fast schon eine Nebenrolle einnimmt. Denn «Tokyo» muss sich nicht verstecken, klingt nice und weist Japan-Referenzen am Laufmeter auf.
Einen chilligen Kopfnicker bekommen wir von DuZo. Der Schaffhauser schwebt nicht nur mit seinem «tüfergleite Ufo», sondern auch textlich reibungslos über das relaxte Gitarren-Instrumental. Geschmückt wird der Song von einem Low- bis No-Budget-Video, bestehend aus zusammengewürfelten Aufnahmen aus DuZos Alltag und aus seinem Badezimmer. Erfrischend, wie sich DuZo selbst nicht allzu ernst nimmt.
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MzumO hat weder den typischen Rapper-Look, noch ist der «J Balvin x Bad Bunny Type Beat» typisch für HipHop. Umso überraschender trifft uns der Bülacher mit Lines wie «Wasi vo dim Rap halt? Gsehschs weni dir vor s Hus kacke». Bilder von einer Haus-Party in Zürich und dem vermeintlichen Manager MzumO ergänzen das schlussendlich in sich stimmige Video zu «Radar». Auch seine Gesangskünste muss er nicht verstecken.
Die tägliche Portion Wake-Up-Call gibt es heute von Brava und K’Ream. Die Message: Wir verbringen zuviel Zeit am Handy, vernachlässigen unsere engsten Freunde genauso wie die Familie und haben die Liebe verlernt. Wenn man ehrlich ist, fühlt man sich von Brava fast schon ertappt, denn die Handysucht ist eine Tatsache, von der heutzutage nicht gerade wenige betroffen sind. Übrigens: auch bei Brava finden wir den obligaten Abstecher auf das Dach der Pfingstweid-Garage.
Das letzte Goldnugget dieser Ausgabe: Kushmar bringt den Shit zurück zu Underground-Rap – und das wortwörtlich. Denn ein Grossteil des Clips zu «Struggle» findet in den Tunnels der Londoner Metro statt. Aggressiv, schmutzig, hässig; Kushmar macht den Eindruck der Schweizer Inkarnation von Grime-Rap. Mal sehen, wie er sich in Zukunft in dieser Rolle zurechtfindet.
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