Mit bester Aussicht auf die blinkenden Lichter der City holt Jamal in «Skyline» zur altbekannten Erzählung über die Einsamkeit an der Spitze aus. Auf Standard-Geflexe verzichtet er weitgehend und eine Abzweigung in Richtung Todesvision verschafft dem Track eine unerwartete Abgründigkeit. Klassische Bars gibt es nicht, der Text beschränkt sich aufs Nötigste und trotzdem ist alles gesagt. Der Inhalt überträgt sich dabei vor allem durch das Zusammenspiel von Jamals Vocals mit einem atmosphärisch-melancholischen Instrumental von Produzent DOC.
Der Track beginnt mit einer Hook, die zum Zeitgeist passt, der spannendste Teil liegt aber in der Mitte des Songs, wo Autotune-Vocals auf Gesang treffen und für eigensinnige Harmonien sorgen, die tief einfahren. Nach zwei Minuten ist der Spuk schon wieder vorbei – und man drückt sofort auf Repeat. Im zugehörigen Video sieht man Jamal an verlassenen Orten, was den Inhalt des Songs perfekt unterstreicht. In einer Art Doppelbelichtung werden damit aber auch die seltsamen Zeiten scharfgestellt, in denen wir leben. Und trotzdem: Was am Ende bleibt, ist die Musik, die laut über die Dächer der Grossstadt tönt.
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