«Schiiss uf de Thomas Äschi und uf de Marco Chiesa!» flucht MzumO wütend auf der vierten Single seines im Juli erscheinenden «Barzakh»-Albums. Ersterer machte erst kürzlich mit hochgradig rassistischen Aussagen Schlagzeilen, dass es nicht sein könne, dass «Nigerianer und Iraker mit ukrainischen Pässen nun 18-Jährige vergewaltigten». Es bleibt aber nicht nur beim Mittelfinger an die SVP. Der Rapper und Nahoststudien-Doktorand rechnet mit intellektuellem Pen Game auch mit dem gesamtpolitischen Klima der Schweiz ab und dessen Mangel an Solidarität: «Jedi Wuche brennt Moria, als wärs Mittelerde / Europa’s Gloria wie Saruman mit sine Scherge!» Die angeprangerten Missstände, unter anderem in Form von «Herr der Ringe»-Punchlines, werden von einem Lesley Duncan-Sample untermalt. Wie schon auf den bisherigen Singles hat MzumO's neuster Song einen fast deprimierenden Unterton, stellt sich aber mit bedingungslosem Trotz gegen die graue Dystopie: «Hoff, bin i minre Fam de letschti Bio-Schwiizer / Henk d Regebogefahne zwüsched all die graue Monolithe». Visuelle Hilfe leistet der freischaffende Künstler Gregor Vogel, der das atmosphärische Schwarzweiss-Video zum Song beisteuert.
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