«Free Blanket.» ist die erste Single von Nativs kommendem Album «Marathon». In Bestform liefert der Berner Rapper auf dem Song genau das, wofür er von seiner Fanbase gefeiert wird: Er verbindet frischen Trap-Sound mit starken politischen, sowie auch mit aufbauenden Messages für seine Hörer:Innen. An der Seite von einem berührenden Musikvideo teilt der Künstler seine Gedanken und schenkt Hoffnung, in einer Zeit, die diese dringend nötig hat.
Nativ zeigt sich auf dem Song zwar wütend und bissig, aber nicht desillusioniert und niedergeschmettert. Unbeirrt von der düsteren Weltlage spittet der Künstler Weisheiten auf das von Sperrow produzierte Instrumental und erklärt der schreienden Ungerechtigkeit des Lebens den Krieg. Es hagelt mit in Punchlines verpackten Fusstritten gegen die Xenophobie. Wütend zu sein ist aber nicht die Pointe des Songs. Der Refrain hebt Nativs hoffnungsvolle Message hervor:
«Das isch ned s Endi uff, i gseh das meh als Nöistart / Was sie kabutt hei gmacht, das flickemer mit links / U gäbs ke Wändig wäred scho lang üsi Tröim platzt / Aber lug mal, sie isch global, eusi Stimm»
Der Marathon steht symbolisch für ein Movement, welches Liebe verbreitet. Visuell dargestellt wird der Marathon im Musikvideo durch eine Menschengruppe, die durch Bern rennt und mit einer Gruppenumarmung eine suizidale Person vor dem Sprung von der Brücke abhält. «Säge mine Peers mir si aui zäme, übernäme mit de Liebi de Platz, yeah» rappt Nativ im zweiten Vers.
Die erste Single-Auskopplung lässt auf ein intelligentes, gut produziertes und immer wieder bewegendes CH-Rap-Album wie schon «Baobab» aus 2018 hoffen. Der neuste Track von Nativ vermittelt eine wertvolle Message: Es sich zur persönlichen Mission zu machen, Liebe und Hoffnung in dieser Welt zu verbreiten, kann Grosses bewirken.
[artikel=1]