In unserem Nachbarsland hat sich diese New Wave schon etabliert und wird von vielen abgefeiert. Sogar Spotify hat Deutschraps Untergrund, worin sich einige dieser Artists einordnen, eine eigene Playlist gewidmet. In der Schweiz ist sich die Wave noch in der Entwicklungsphase, bekommt aber immer mehr Aufmerksamkeit. Wir haben eine Playlist mit den aufstrebenden Artists aus Deutschland und der Schweiz erstellt.
Jung Äm grenzt sich nicht nur musikalisch vom Mainstream ab, sondern bestätigt auch in seinen Texten, dass er sich nicht den gängigen Trends anschliessen will, die sich in den letzten Jahren in der Rap-Szene etabliert haben. Anfangs Juni hat Jung ÄM seine «Jung ÄM EP» veröffentlicht: Eine Zusammenarbeit mit O12, der das ganze Projekt produziert, aufgenommen und abgemischt hat. Ihn kennt man bereits von Projekten mit dem UK-Artist Octavian.
Der Vibe ist on Point. Nate bringt die Berliner Wave nach Bern und droppt mit seiner 2. Single «Swoosh» einen Durchbruchs-Hit im CH-Untergrund.
Mit seiner fast schon gelangweilten Stimme erinnert Nate stark an Sound von Pashanim und Co.
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Er wird auch als „Junior Hope“ bezeichnet. Bei ihm steht der Vibe im Vordergrund und mit seiner roughen Attitüde kann der Berner überzeugen. Mit seiner EP «Bloca» hat er bereits viele Anhänger gewonnen und durch die Hit-Single «3x Nix» mit Pronto ist DaHated einem breiten Publikum bekannt.
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Reza kennt man seit dem Track «Highspeed» auf dem er mit Trippy Adi und Xen zu hören ist. Reza kannte man vorher noch gar nicht und so kommt auch das Underground-Feeling beim 22-jährigen Künstler hoch. Er releaste vor kurzem seine eigene Single «Ghostwriter» und gewinnt seither an Hörerschaft.
«Trottinet» brachte Lil Bruzy auf die CH-Rap-Landkarte. Die kleine Kulturikone der Stadt Zürich ist 23 Jahre alt und hält nichts von basic Promo-Aktionen. Lil Bruzy ist ein Beispiel, das zeigt, dass Bescheidenheit, Geduld und die Tugend, sich nicht allzu ernst zu nehmen, viel nachhaltige und natürliche Relevanz mit sich tragen kann. Was gut ist, wird irgendwann erkannt – und dann zu etwas Grösserem und Wichtigerem als den fünf Minuten Berühmtheit, die man sich kaufen kann.
Der Aargauer Mondetto ist bisher vor allem als Produzent aufgefallen. Dass er auch rappen kann, beweist spätestens seine selbstproduzierte Single «Autopilot». Ein Garage-Beat sorgt für den Drive, der nachdenkliche Text und die sphärischen Instrumentals für die Tiefe. Auch mit «Fantasy» hat Mondetto gerade kürzlich gezeigt, was er drauf hat und wieso er in die Future-Playlist soll.
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Die Zukunft ist auf Shaims Seite. Spätestens seit «Five Guys» ist der Lausanner Underground-Rapper bei den French-Rap-Fans hoch im Kurs. Big Turn-Up für ihn und seine Tracks sind garantiert.
Mit ihrem Debütalbum «Hainan» entwickeln Levin Dennler und Juri Mischler, so heissen die Männer hinter dem Bern-Zürcher Duo, ihren ganz eigenen Sound. Melodischer, vertraut klingender Pop-Rap - aber alles andere als verstaubt. Voll Future ey!
Die überkrasse andere Wave liefert Symba. Der Berliner Artist bringt mit Humor und Ironie wichtige und erfrischende Lines, spezielles Adlibs und Tanzmoves à la «Vogueing» und grenzt sich so von den gängigen Rap-Klischees ab.
Diese Portion Selbstironie, Quatsch und Anarchie bricht erfrischend mit der Deutsch-Rap-Norm.
Wer Symba sagt, muss auch Pasha sagen. Der melancholische Strassenrapper mit Köpfchen startete 2020 mit dem Sommersong «Airwaves» richtig durch. Can startete als Soundcloud-Rapper und kam in den letzen zwei Jahren immer mehr ins Rampenlicht. Mit Shababs Botten hat er auf TikTok sehr viel Fame abgesahnt und ist seither vielen ein Begriff. Die melancholische, fast ein wenig traurige Stimme ergänzt die minimalistischen Beats auf eine besondere Art und Weise.
Seine Karriere ist noch jung, er hat eine Vorliebe für Drogen und Designer-Drip: Die Rede ist von Yin Kalle. Seit dem Album «Mood Swingz» das 2019 erschien, bringt der junge Berliner mit seinem Homie KazOnDaBeat immer wieder neuen Stuff. Kalle reitet die New Wave gekonnt und ist ein der lean-sippenden Sad Boys mit Rap-Skill.
Der 19-Jährige macht seit 4 Jahren aktiv Musik und bringt hässigen Sound ins DE-Rap Game. Einfach gesagt, schreit er den Zuhörer an.
Mit Provokationen, Stress ohne Grund und Pöbeleien trifft Kasimir irgendwie den Nerv der Zeit. Junge Kasimir-Anhänger*innen fühlen sich verstanden und gehört und so kommt er auch gut bei seinen Kollegen an. Features mit Pashanim vergrössern seine Hörerschaft nochmals.
Ansu hat 2018 seine ersten Tracks releast. Die erste EP von Ansu heisst «Assoziativ», die er ganz DIY gemacht hat. Ansu hat einen eigenständigen Flow, wiedererkennbare Adlibs extrem schlaue, oft poetische Texte über seinen Alltag. Lyrisch hat er einiges drauf: Er spielt mit Worten, hat ein Händchen für griffige Slogans und ist mehr Grübler als Gangster.
Der Kölner Rapper bringt Emo-Vibes in die Untergrund-Szene und seine Fans sind sich sicher: Er wird das nächste grosse Ding. Ohne Geflexe, nur mit Realtalk und dem Wasted-Youth-Gefühl zeigt Edo Saiya, dass es auch anders geht.
Das Konzept der beiden: Sie zeigen sich in vollkommener Anonymität als fiktive Comicfiguren mit verpixelten Gesichtern. Die tatsächliche Identität der beiden ist eigentlich auch egal, denn bei ihnen zählt das artsy-träumerische Gesamtkunstwerk.
Im April 2019 erschien ihr Mixtape «U-Boot». Trademark: verhallte, abgespacte Zukunfts-Sounds.
Erfrischend experimentell und wenn man die Musik lang genug hört, kommt der psychedelische Trip von alleine.
Obwohl Lent eigentlich noch ganz am Anfang seiner Musikkarriere steht, hat er schon für einiges an Aufsehen gesorgt und zum Beispiel Features mit Raf Camora, Haiyti und KeKe gelandet. Ansonsten lässt der geheimnisvolle 20-Jährige nicht viel Persönliches an die Öffentlichkeit. Außer seiner Herkunft Linz ist nur wenig über ihn bekannt.