Im Monat Juni wird auf der ganzen Welt der Zusammenhalt der der LGBT+-Gemeinschaft zelebriert und für Anerkennung gekämpft. Auch in der Schweiz wird der Pride-Month gefeiert. Gerade erst am Samstag hat sich das Highlight des Monats ereignet: Die Zurich Pride tauchte am Wochenende die Stadt in Regenbogen-Farben und Protest-Transparenten. Ein wichtiger Anlass für die Identität dieser Gemeinschaft. Bis auf wenige Zwischenfälle hat die Schweiz gezeigt, dass sie im jetzigen Jahrhundert punkto liberalem Denken angekommen zu sein scheint. Auch in der Rapwelt scheint ein Umdenken stattzufinden.Für homophobe Äusserungen gibt es mittlerweile auch Shitstorms für Rapper. Das musste beispielsweise Eminem vor kurzem gerade am eigenen Leib erfahren. Geschuldet ist dieser neu gewonnene Widerstand sicherlich nicht zuletzt den Vorreiterinnen und Vorreitern aus der Szene geschuldet. Immer mehr junge RapperInnen stehen zu ihrer sexuellen Orientierung, auch wenn diese nicht der Norm entsprechen mag. Auch wenn diese hierzulande noch eher rar gesät sind, lassen sich vor allem im englischsprachigen Raum einige finden. Wir haben die wichtigsten Namen aufgelistet:
Ein Fall, welcher 2017 die Gemüter erhitzte war jener von iLoveMakonnen. Der Ex-Drake-Schützling kommunizierte via Twitter sein Outing: «And since y'all love breaking news, here's some old news to break, I'm gay. And now I've told u about my life, maybe u can go live yours.»Auch hier zeigte sich, wie eine homophobe Haltung mittlerweile bestraft wird: Weil Schwule offenbar keine Mollies verkaufen könnten, sprachen die Migos iLoveMakonnen die Authentizität ab. Ihr «That’s wack, bro»-Kommentar löste anschliessend einen Shitstorm aus.
Obwohl sie noch ganz am Anfang ihrer Karriere steht, hat Shake bereits Kontakte bis ganz nach oben. Das G.O.O.D. Music-Signing durfte auf Kanye Wests letztem Album «ye» zwei Hooks platzieren. Ihre sexuelle Orientierung hat sie indes nie verschwiegen. In einem Interview sagt sie: «I don’t really identify myself as queer or gay or anything. I just like girls.»
Auch der mit 21 Jahren viel zu früh aus dem Leben gerissenen Lil Peep verkörperte einen liberalen Mindset wie wenig andere: Extravaganter Kleidungsstil, lackierte Nägel und ein offener Umgang mit seiner Sexualität. Sein Coming-Out teilte er via Twitter.
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yes I'm bi sexual
— GOTH ANGEL SINNER (@Lilpeep) 8. August 2017
Für viele ist der Odd Future-Member der LGBT-Rapper schlechthin. Schon 2012 hat Frank Ocean der Welt seine Neigung mitgeteilt. Seither hat er sich mit dem Release eines «why be racist, sexist, homophobic, or transphobic when you could be quiet»-Shirts, Titeln wie «Boys don’t cry» oder seinem Make-Up immer wieder gegen bestehende Normen, Sexismus oder anderen diskriminierenden «-ismen» gestellt.
Bei seinem Crew-Kollegen Tyler sieht die Sache nicht so eindeutig aus. Zwar gibt er in Tracks offen zu, dass er schwul sei, durch sein komplizierte Konstrukt aus alter Egos, kann man aber nicht immer feststellen, wie die Aussage gemeint ist. Zudem lassen seine Lyrics oft Interpretationsspielraum zu.Auch Tyler ist Auslöser für einen Shitstorm – und zwar gegen den Altmeister Eminem. Da hätte sich Marshall wohl besser zweimal überlegt, wen er «Faggot» nennt. Einen vermeintlich Schwulen als Schwuchtel zu bezeichnen, sorgte für mediales Aufsehen und eine öffentliche Entschuldigung seitens Eminem.
Auch die lesbische Rapperin musste sich schon gegen homophobe Äusserungen wehren. Kodak Blacks Zeilen gingen ihr zu weit: «I be pullin’ out straps on these fuck niggas/I go Young M.A on these dumb bitches/Like a dyke, man, you niggas can’t fuck with me»Zu ihrer Homosexualität steht Young M.A. trotzdem. So droppte sie vor kurzem einen Remix zu Bluefaces Hit «Thotiana», in welchem sie ihre Vorlieben für Thots unterstreicht.
Der gefeierte Brockhampton-Star thematisiert seine Sexualität und die damit verbundenen Themen auch in seiner Musik.
Von den Gay-Clubs New Yorks in die Welt: Princess Nokia lässt sich Ungerechtigkeiten nicht gefallen. Neben ihrem Aktivismus ist sie auch gegenüber Rassisten bereits handgreiflich geworden.