Lo & Leduc gehören zu den grössten Lieblingen eines ganzen Landes. Mit Charme, ordentlich Mass-Appeal und einer Handvoll Mega-Hits haben sich die beiden innerhalb von wenigen Jahren zum - zumindest für den Schweizer Durchschnitt - zum absoluten Aushängeschild für Urban-Music gemausert. Die Frage ist: Wer ist der oder die nächste, der oder die den Status von Lo & Leduc, eines Bliggs, eines Manillios oder eines Nemos erreicht? Wir hätten da einige Vorschläge, welchen Künstler*innen dieser Schritt bevorstehen könnten.
Unser ganz heisser Tipp, wenn es um den Mainstream geht: LCone. Seine neuste Single «Saurus» knackt innerhalb von zwanzig Tagen die 120’000 Streams und gehört damit bereits zu den erfolgreichsten CH-Rap-Songs des Jahres. Die Vermutung liegt nahe, dass sich nicht nur HipHop-Heads das familienfreundliche Lied über den kleinen Dino angehört haben - sondern auch Lehrer*innen, Mütter, PH-Student*innen und natürlich nicht zuletzt Konsument*innen, die sich einzig auf den Spotify-Pop-Algorithmus verlassen. Neben seiner neu entdeckten Raop-Mixtur, dürften aber auch seine Sauf-Hymnen mit etwas mehr Feintuning und zielgruppengerechterem Soundbild in der breiten Masse Anklang finden. Von Schlager-Fans über Dorf-Proleten bis zu Turnfest-Besuchern - Songs über Alkohol haben schon immer funktioniert. Spätestens wenn LCone dazu noch mit seinem Comedy-Programm um die Ecke kommt, wird er als Peach Weber der Generation Z gehandelt werden. Trust us.
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Radio-Moderator, Komiker, TikTokker & Musiker - in dieser Kombo sollte der Durchbruch klappen, oder?
Der Berner ist gerade in der Findungsphase seiner Post-S.O.S.-Zeit. Auf seinem aktuellsten Projekt, der «432»-EP, probiert sich Dawill in verschiedensten Stilrichtungen aus: vom dreckigen Trap, über melancholische Slow Jams bis zu Tracks mit britischem Drill-Jargon. Den grössten Erfolg fährt der Rapper aber - wen wundert’s - mit seinem Dancehall-Verschnitt «Lah gah». Zeigt: Der poppige, von Jamaika inspirierte Sound findet auch in der Schweiz seinen Anklang. Mehr davon und wer weiss: Vielleicht klappt für Dawill der Sprung zum grossen Publikum - und nicht nur der Stagedive in die überschaubare CH-Rap-Crowd.
«Musig us de Playlists si ihri Lieblingssongs u i bechume nur e Spot if I play along», rappte Dawill letztes Jahr auf «Digital Politics» - eine wichtige Erkenntnis. Im Song kritisiert Dawill den Markt. Unser Journalist Sergio hat den Text genauer unter die Lupe genommen.
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Der Blick titelt: «Von der Nati-Verteidigerin zur Chart-Stürmerin.» Das SRF 3 hält fest: «Naomi Lareine, die neue Schweizer R’n’B-Queen». Für die 20 Minuten ist die Sängerin «unser SMA-Liebling». Sie ist eine Newcomerin, auf die sich scheinbar alle einigen können. Mit ihrem Sound und ihrer Attitüde holt sie gleich mehrere Gruppen ab: sowohl junge Radio-Konsumenten als auch Urban-Fans. Durch ihren offenen Umgang mit ihrer Homosexualität könnte sie zur CH-Ikone für die LGBT-Community werden. Für Frauen könnte sie zum Role-Model für den anstehenden Paradigmen-Wechsel werden. Für die Generationen Y & Z verkörpert sie Freshness wie sonst kaum eine andere. Kurz: Naomi Lareine ist Zeitgeist. Kann sie diese Ausgangslage in einigen Jahren in Clout ummünzen?