Gestern schrieb unser Journalist Luca in seiner Kolumne, dass der Vergleich zwischen Schlager und Rap – trotz Kommerzialisierung, oberflächlicher Themen und Stumpfheit –ziemlich hinkt. Aber was denk ihr darüber? Via Instagram habt ihr uns an euren Gedanken teilhaben lassen.
Die ganze Kolumne
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Die Community ist gespalten: Einige verneinen die Parallelen, während sich andere voll und ganz verstanden fühlen. Die Mehrheit scheint den Vergleich auch als etwas zu vorschnell getätigt abzustempeln. Einige Stimmen:
«Gute Kolumne. Wer neben ‚Modus Mio’ diggt, findet besseren Sound. Cr7z beispielsweise ist underrated af.»
«Nein, Rap ist viel provokanter als Schlager.»
«HipHop kommt von unten! Allein deswegen ist es ein humpelnder Vergleich.»
«Finde den Vergleich respektlos. Rap ist mehr als billiger Radio-Pop.»
«Schlager wird nie an die kulturelle Relevanz von HipHop herankommen.»
Der Produzent und Rapper amos meint dazu folgendes:
«Die krasse, vergleichbare Kommerzialisierung gab es bereits in den 90ern als Puff Daddy den HipHop clubtauglich und tanzbar gemacht hat. Im Endeffekt sind es sich ständig wiederholende Muster. Einen juckt’s, den anderen nicht. Als Liebhaber der Kultur sollte man sich freuen, dass sich sowohl die Kultur als auch die Musik weiterentwickelt und überall Fuss fassen kann. Entwicklung heisst Leben. Viel wichtiger ist dabei, dass sich vor allem die Jungen, die HipHop erst seit Capi kennen, tiefer mit der Materie befassen und sehen, dass es mehr als nur ein Hype und mehr als nur Musik ist. Und dass HipHop so kommerziell ist, ist dem zu verdanken, dass HipHop keine Grenzen kennt. HipHop ist so offen und tolerant, dass sich jeder damit identifizieren kann.»
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«Es geht nur noch darum, eine Hymne zu schaffen. Dabei wird auf stumpfe, immer wiederkehrende Elemente gesetzt – ähnlich wie beim Schlager.»
«Beim neuen Sound wird gar nicht mehr auf den Text geachtet. Hauptsache Ohrwurm. Schade eigentlich.»
Die ewiggleichen Themen werden in der Community hart verurteilt. Verständlich: gleiche Rhythmen, gleiche Uhren, gleicher Lifestyle. Das wird auf lange Sicht langweilig. Viele führen Raf Camora als Beispiel an.
«Bausa ist mittlerweile auf Amigos-Level.»
Vor paar Jahren wollten alle aufs Migos-Level - jetzt aufs Amigos-Level?
«100 Pro, beides ist sexistisch as fuck.»
Definitiv eine weitere Parallele zwischen Deutschrap und Krause, Wendler und Konsorten.
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«Wie in der Kolumne geschrieben: Von der Breitenwirkung her stimmt der Vergleich auf jeden Fall. Von der Einfallslosigkeit her auch.»
«Die Kids meiner Klasse, die Schlager hören, hören sich auch Lori und Capi an…»
Infos aus erster Hand: Ein Lehrer berichtet.
Die Meinungen gehen weit auseinander. Während die einen HipHop als seit Jahren stagnierend einschätzen, ist Rap für andere vielfältiger denn je. Die einen verachten die Deutsche Pop-Rap-Schiene, andere haben damit kein Problem. Es scheint alles eine Frage der Perspektive zu sein.